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Tod durch Trockenheit: In Bruchköbel werden 20 kaputte Birken an der Hochzeitsallee gefällt

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Von: Monica Bielesch

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Massiver Pilzbefall und Trockenheit haben 20 Birken an der Hochzeitsallee in Bruchköbel derart zugesetzt, dass sie abgestorben sind. Noch bis Donnerstag laufen die Fällarbeiten. Bürgermeisterin Sylvia Braun (rechts) und Rebekka Lederer vom Umweltbüro machten sich vor Ort ein Bild von den Arbeiten. © Monica Bielesch

Kein einziges Blatt sprießt mehr an der toten Weißbirke, in deren Krone Martin Emmerich und Martin Körbel im Korb ihres Hubwagens hochschweben. Die zwei Männer vom Bauhof sind zuständig für Baumpflegearbeiten, aber bei dieser kaputten Birke hilft nur noch das letzte Mittel: Fällen.

Insgesamt 20 Weißbirken müssen an der bei Spaziergängern und Radfahrern beliebten Hochzeitsallee zwischen der Kernstadt und Niederissigheim in diesen Tagen gefällt werden. „Wir haben am Montag angefangen“, berichtet Rebekka Lederer vom Umweltbüro der Stadt. Vier Bauhofmitarbeiter sind mit den Arbeiten betraut.

Trockenheit und Pilze setzen den Bäumen zu

Die Bäume sind nicht nur der Trockenheit zum Opfer gefallen, sondern waren auch noch massiv von einem holzzersetzenden Pilz befallen. Für die Arbeiten ist der Weg zwischen Käthe-Kollwitz-Ring und Fechenheimer Mühle noch bis Donnerstag für Spaziergänger und Radfahrer gesperrt.

Emmerich und Körbel sägen die betroffenen Bäume von der Krone her runter. Einzeln lassen sie die großen, vertrockneten Äste auf den Boden fallen, wo sie von zwei Kolleginnen aufgehoben und sofort gehäckselt werden. Erst zum Schluss wird der Stamm abgesägt. „Es wird von oben her gearbeitet, weil die Bäume so vertrocknet sind, dass es zu gefährlich wäre, den ganzen Baum auf einmal zu fällen“, erklärt Lederer am Rande der Arbeiten.

Fast 170 Bäume stehen in der Hochzeitsallee

Die ersten Bäume an der heute so prägnanten Hochzeitsallee mit ihren knapp 170 Bäumen wurden 1979 gepflanzt. Die Birke wurde ausgewählt, weil sie ein Symbol für Frühling und Fruchtbarkeit, Romantik und Glück ist. Angefangen wurde mit den Pflanzungen damals am Weg zur Röntgenstraße hin. Dort begannen nun auch die Fällungen.

Weil die Bäume früher relativ dicht beieinander gepflanzt worden sind, fallen die Lücken nun nicht so sehr auf, meinte Bürgermeisterin Sylvia Braun, die sich vor Ort ein Bild von den Arbeiten machte. Und tatsächlich: Die verbleibenden Bäume haben nun mehr Platz und Licht.

Ersatzpflanzungen für gefällte Bäume

Die Arbeiten sind mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) abgestimmt und dienen vor allem der Verkehrssicherheit. Denn das trockene Holz in den toten Kronen könne schnell brechen und auf den Weg fallen, so Lederer. Mit der Naturschutzbehörde ist auch abgesprochen, dass Ersatzpflanzungen stattfinden werden. „Diese Pflanzungen müssen wir wieder an der Hochzeitsallee vornehmen“, so die Bürgermeisterin.

Da Birken sehr empfindlich auf Trockenheit reagieren, werde es wohl eine andere Baumsorte werden, informiert Lederer. Welche genau, sei noch unklar, am besten seien natürlich heimische Arten. Doch bevor die Ersatzpflanzungen stattfinden können, soll zuerst der Spazierweg saniert werden, informiert Bürgermeisterin Braun.

Asphalt durch Wurzeln beschädigt

Die Asphaltdecke des Weges ist durch das Wurzelwerk der direkt am Weg stehenden Birken stark in Mitleidenschaft gezogen. Das ist besonders für die Radfahrer ein großes Ärgernis. An diesem Dienstagmorgen sind viele Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern auf dem Weg unterwegs. Laut Bauhof-Mitarbeitern zeigen alle viel Verständnis für die notwendigen Arbeiten. Immerhin bleiben ja noch knapp 150 Bäume an der Allee stehen.

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