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Schimmel in der Wohnung? Kleinere Flecken selbst zu entfernen reicht nicht, wenn Sie das Problem lösen wollen

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Von: Anne Hund

Mit Schimmel in den eigenen vier Wänden ist nicht zu spaßen. Experten erklären, warum es so wichtig ist, dass Sie im Zweifel einen Fachmann fragen.

Schimmel in der Wohnung ist nicht nur lästig, sondern schädigt über längere Zeit die Bausubstanz von Gebäuden und kann der Gesundheit schaden. Dabei geht es oft auf falsches Lüften oder Heizen zurück, wenn sich Schimmelflecken an den Wänden gebildet haben. Lassen Sie Räume in der Wohnung deshalb nicht auskühlen – und sorgen Sie auch in Zimmern ohne Fenster dafür, dass ein regelmäßiger Luftaustausch entsteht. Sonst werden Sie den Schimmel dauerhaft nicht los. Zudem könnten undichte Rohrleitungen in den Wänden die Ursache sein. Ziehen Sie besser einen Fachmann zurate und informieren Sie zeitnah Ihren Vermieter, wenn Sie etwas Verdächtiges entdecken.

Wie entfernt man kleinere Schimmelflecken in der Wohnung?

Wäscheständer in Zimmer. Wäsche in der Wohnung zu trocknen kann zu Schimmelbildung führen.
Wäsche in der Wohnung zu trocknen, kann zu Schimmelbildung führen. © Panthermedia/Imago

Kleinere, oberflächliche Schimmelflecken können Sie auch selbst entfernen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) erklärt auf ihrer Website, was Sie dabei beachten müssen: „Tragen Sie vorsorglich Handschuhe, einen Mundschutz mit Feinstaubfilter (mindestens Schutzklasse P2), eine Schutzbrille und eventuell einen Einweg-Overall“,“ so die Verbraucherschützer. Zudem sollte man darauf achten, dass man keinen Staub aufwirbelt, in der Wohnung verteilt oder einatmet. Auf glatten Oberflächen wie Glas, lackiertem Holz oder Kunststoffen seien die Schimmelablagerungen meist leicht zu reinigen: „Mit einem Haushaltsreiniger und einem Tuch abwischen. Das Tuch anschließend wegwerfen“, rät die Verbraucherzentrale NRW.

Wann muss eine professionelle Schimmelbeseitigung her?

Allerdings sollte man nur Stellen selbst angehen, die höchstens einen halben Quadratmeter groß sind. Das muss kein zusammenhängender Fleck sein, sagt Stefan Betz, Erster Vorsitzender des Bundesverbands Schimmelpilzsanierung, einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge. Auch wenn mehrere kleine Schimmelstellen in einem Bereich von insgesamt einem halben Quadratmeter liegen, sollte man Fachleute hinzuziehen, wie es in dem Bericht heißt. Das gelte auch für einen optisch sehr auffallenden Befall, wenn sich zum Beispiel Flaum auf den Flecken gebildet haben sollte.

Bei Unsicherheiten, woher der Schimmel in der Wohnung kommt, sollte man ohnehin einen Spezialisten fragen. Zudem reicht es nicht, die kleineren Flecken zu entfernen – will man das Problem dauerhaft lösen, muss man an den Ursachen arbeiten.

Wie löst man von Schimmel befallene Tapeten ab?

Fugen und Tapeten sollten zudem abgelöst und erneuert werden. Auch hier sollten Sie besser den Fachmann fragen. Was muss man beachten? Die befallenen Tapeten sollte man – um das Gesundheitsrisiko gering zu halten –, erst anfeuchten und dann entfernen, so der Rat der Verbraucherzentrale. Um Sporen und Bakterien zu binden, solle man die Tapeten vorher zum Beispiel mit einem in Spülwasser getränkten Tuch abwischen oder mit einem Kleisterpinsel anfeuchten. Und Tuch oder Pinsel danach entsorgen. Die Wand solle man nach Ablösen der Tapete mit hochprozentigem Alkohol von 70 bis 80 Prozent abwischen und gut trocknen lassen, so der Hinweis der Verbraucherzentrale, und ganz wichtig: Danach das Zimmer gut lüften.

Warum ist Schimmel gefährlich, vor allem für die Gesundheit? 

Mit Schimmel in der Wohnung ist generell nicht zu spaßen. Schimmelpilze können allergische Reaktionen hervorrufen und Erkrankungen, vor allem die der Atemwege, verstärken, heißt es in dem dpa-Bericht. Der Verbraucherzentrale NRW zufolge sollten besonders gesundheitlich vorbelastete und immungeschwächte Menschen Räume mit Schimmel meiden.

Schimmel schädige zudem die Bausubstanz, heißt es weiter in dem Bericht. Schlimmstenfalls könne er dazu führen, dass tragende Holzbalken oder der Dachstuhl des Hauses zerstört und das Gebäude unbewohnbar werde. Fragen Sie also besser gleich einen Experten. „In der Regel wird es je nach Größe und Umfang der Schäden erforderlich sein, das betroffene Bauteil und die befallenen Materialien ganz oder teilweise auszubauen“, erklärt die Verbraucherzentrale.

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