Bei Blackout: Welche Radio-Frequenz muss man im Notfall einstellen?
Bei einem lang anhaltenden Blackout erhält die Bevölkerung wichtige Informationen über das Radio. Doch welche Frequenz sendet überhaupt im Notfall?
Ein Notfall-Radio gehört zu den wichtigsten Utensilien, welches das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) den Haushalten in Deutschland empfiehlt. Im Notfall werden über Radiostationen wichtige Informationen an die Bevölkerung gesendet. Zu solchen Notsituationen gehört etwa ein großflächiger Stromausfall (ein sogenannter Blackout), langanhaltende Schneefälle oder Überschwemmungen, welche Teile der Bevölkerung von der Außenwelt abschneiden können.
Blackout: Radio als Hauptinformationsquelle

Obwohl Notfallwarnungen auch über Fernsehen und Internet verbreitet werden, spielt das Radio eine weitaus wichtigere Rolle. Bei einem Blackout scheiden nämlich die beiden Erstgenannten als Informationsquelle aus. Dann ist es wichtig, ein batteriebetriebenes Notfallradio (inklusive Reservebatterien), ein Kurbelradio oder Solarradio zu Hause zu haben. Auch das Autoradio funktioniert noch bei einem Stromausfall.
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Wie funktioniert der Sendebetrieb im Notfall?
Je nach Ausmaß der Gefahrenlage sind Radiosender (genau wie TV-Stationen, Mobilfunkanbieter etc. ) dazu verpflichtet, Notfallmeldungen an die Bevölkerung zu verteilen.
„Der Text kommt bei einem sogenannten Spannungs- oder Verteidigungsfall vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, bei Chemieunfällen, Naturkatastrophen oder atomaren Zwischenfällen von Behörden der Bundesländer“, heißt es in einem Bericht von Deutschlandfunk.de. Dieses Recht auf Sendezeit habe sich die Exekutive bei allen öffentlich-rechtlichen Radiosendern in Deutschland einräumen lassen. Im Notfall sollen solche Meldungen binnen Minuten an die Öffentlichkeit gesendet werden.
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Welche Frequenz muss ich im Notfall einstellen?
Doch wie läuft der Empfang solcher Meldungen im Ernstfall ab? Welche Frequenz Sie wählen müssen, hängt nicht zuletzt davon ab, ob Sie ein Notfallradio mit analogem oder digitalem Empfang zu Hause haben.
- Analoges Radio: Bei einem analogen Radio werden Notfallmeldungen im UKW (FM)-Bereich empfangen, zwischen 87,5 und 108,0 MHz. Eine bestimmte Frequenz ist nicht nötig, im Notfall senden alle Radiostationen Warnmeldungen.
- Digitales Radio: Digitale Radiogeräte empfangen Sender per DAB+. Der große Vorteil gegenüber UKW: DAB+ verfügt über eine Notfallfunktion, die „Emergency Warning Functionality“ (EWF). Diese schaltet das Radio bei Warnmeldungen von selbst ein. Dazu müssen die Radiogeräte allerdings auch mit dieser Funktion ausgestattet sein, was laut Deutschlandfunk.de meist noch nicht der Fall ist. Der Nachteil ist, dass der Stromverbrauch durch den Stand-by-Betrieb höher ist als bei analogen Geräten. Wie lange die Batterien im Ernstfall dann halten, ist ungewiss.
Ob nun UKW oder DAB+ – bei Warnungen vor Gefahren ist Radio ist nur eine tragende Säule. Warnapps wie Katwarn oder NINA spielen inzwischen eine ebenso große Rolle. Wer solche Apps auf seinem Smartphone installiert, erhöht die Wahrscheinlichkeit, im Notfall keine wichtige Warnmeldung zu verpassen.