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Tourismusverband protestiert gegen Corona-Lockdown: „Wir fordern die Politiker auf ...“

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Von: Simona de Clerk

Spaziergänger sind bei grauem Herbstwetter am Ostseestrand unterwegs.
Spaziergänger sind bei grauem Herbstwetter am Ostseestrand unterwegs. © picture alliance/Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Es brauche Lösungen, die dauerhaft öffentliches Leben und Freizeit garantieren, fordert der Deutsche Tourismusverband, und richtet klare Forderungen an die Politik.

Zu den Bund-Länder-Beschlüssen, die am 28. Oktober 2020 verkündet wurden, meldete sich nun der Generalsekretär des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) Michael Rabe zu Wort: „Die gestern beschlossenen Maßnahmen* und damit das Stilllegen der kompletten Freizeitwirtschaft in Deutschland trifft die Tourismusbranche einmal mehr ins Mark.“ Das als „Lockdown Light“ angekündigte Paket sei für die Unternehmer im Tourismussektor alles andere als leicht zu verkraften.

Ganz im Gegenteil: Die weitgehende vierwöchige Schließung von Gastronomie und Freizeitparks, das Verbot von Veranstaltungen und touristischen Hotelübernachtungen und das generelle Abraten von Reisen und Ausflügen werde, so Rabe, eine weitere schwere Last, die die Tourismuswirtschaft zu tragen habe. „Die finanzielle Unterstützung, die die Politik für die Wochen des Stillstands beschlossen hat, begrüßen wir sehr“, betonte Rabe. „Sie wird für das Überleben vieler Betriebe unerlässlich sein. Eine Dauerlösung kann aber auch das nicht sein, insbesondere weil anschließend die für die Unternehmen so wichtige verlässliche Perspektive und Planbarkeit fehlen.“

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Ob die beschlossenen Beschränkungen und Verbote die erhoffte Wirkung zeigen würden oder nicht, müsse sich ohnehin zeigen. „Die Zweifel daran sind auch über unsere Branche hinaus vorhanden, was beispielsweise auch das gestern veröffentlichte Positionspapier der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zeigt“, so Rabe. „Wir werden uns gleichwohl der schweren Aufgabe stellen, die uns einmal mehr auferlegt wurde, begrüßen aber sehr, dass eine parlamentarische und öffentliche Diskussion über das Einfrieren aller Freizeitangebote und dessen Sinnhaftigkeit bei der Bekämpfung der Virusverbreitung zunehmend stattfindet. Letztlich muss es darum gehen, Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die auf die tatsächlichen Infektionsherde und Infektionsketten zielen.“

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In einem Appell an die Politik erklärte Rabe: „Gleichzeitig fordern wir die verantwortlichen Politiker auf, nun alles zu tun, um einen dritten Lockdown der Tourismuswirtschaft zu vermeiden. Dazu müssen endlich Lösungen erarbeitet werden, wie wir mit und trotz Corona dauerhaft ein Maximum an öffentlichem Leben und Freizeit garantieren können. Wir müssen eine neue Balance zwischen gesundheitlicher Prävention und volkswirtschaftlicher Prosperität finden. Denn bei aller Hoffnung auf das baldige Vorliegen eines Impfstoffs ist abzusehen, dass wir noch viele Monate mit diesem Virus leben müssen. Wir stehen bereit, Maßnahmen, die diese persönlichen und unternehmerischen Freiheiten garantieren, mitzuerarbeiten, ein- und umzusetzen. Denn klar ist: Unsere Unternehmer wollen arbeiten und nicht am Tropf der Staatskasse hängen!“ (sca) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Redaktionsnetzwerks.

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