Darmkrebs: Mit sieben Anzeichen finden Sie heraus, wie groß Ihr Risiko ist
Darmkrebs gilt als tückisch und als eine der häufigsten Krebsformen. Oftmals wird er zu spät erkannt. Erste Symptome sollten Sie hellhörig werden lassen.
München – Etwa 61.000 Menschen erkranken an Darmkrebs jedes Jahr in Deutschland, fast 25.000 sterben laut dem „Ärzteblatt“ schließlich daran. Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten, auch weltweit. Oftmals bleibt er lange unerkannt, eine regelmäßige Vorsorge könnte allerdings viele Erkrankungen rechtzeitig erkennen oder sogar vermeiden. Die wenigsten Betroffenen erkennen die ersten Anzeichen bzw. Vorstufen.
Bereits etwa zehn bis 15 Jahre, bevor der Darmkrebs für Beschwerden sorgt, können gutartige Wucherungen in der Darmschleimhaut (Polypen) das Wuchern beginnen und sich bösartige Tumore an verschiedenen Stellen im Darm entwickeln. Bei einer Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, können Polypen im Rahmen einer Darmkrebsvorsorge früh erkannt und von den Ärzten vorsorglich entfernt werden.
Darmkrebs: Mit 7 Anzeichen finden Sie heraus, wie groß Ihr Risiko ist

Doch manche Menschen haben ein größeres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken als andere. Gehören Sie auch dazu? Folgende sieben Punkte können darauf hinweisen:
1. Sie sind 50 oder älter.
Das Darmkrebs-Risiko nimmt mit steigendem Alter zu, wie das Robert Koch-Institut (RKI) zeigt. Demnach soll das durchschnittliche Alter, daran zu erkranken, bei Männern bei 69 Jahren liegen, bei Frauen bei 75 Jahren. Da erste Anzeichen meist früher auftreten, empfiehlt das RKI allen eine jährliche Darmkrebsvorsorge ab 50 Jahren. Dabei handelt es sich um einen Stuhltest, ab 55 Jahren wird zu einer Darmspiegelung geraten, die nach zehn Jahren wiederholt werden sollte.
2. Sie haben Blut im Stuhl.
Wer schon einmal Blut im Stuhl hatte, weiß, wie groß der Schreck ist. Zwar kann das viele gesundheitliche Gründe haben, in jedem Falle ist es ein Alarmsignal, das man nicht kleinreden sollte. Schließlich kann es auf eine ernsthafte Erkrankung wie Darmkrebs hindeuten. Deshalb ist es immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um es abklären zu lassen. Haben Sie hingegen „nur“ Bauchschmerzen oder öfters Verstopfung, ist das meist harmlos. Rumpelt es im Darm allerdings ständig, sollten Sie ebenfalls besser zum Arzt gehen.
3. Sie hatten schon Polypen.
Wuchern Polypen im Darm, können Sie das Darmkrebs-Risiko beträchtlich erhöhen. Hatten Sie bereits in der Vergangenheit diese gutartigen Wucherungen und haben sie entfernen lassen, ist es umso ratsamer, regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge und -nachsorge zu gehen. Schließlich kann der Arzt nur so erkennen, ob sich wieder Polypen bilden und diese frühzeitig behandeln.
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4. Sie sind erblich oder familiär vorbelastet.
Wer in der Familie schon Darmkrebs-Fälle hatte, der hat laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum ebenfalls ein größeres Risiko, daran zu erkranken. Hierbei wird allerdings zwischen erblichem und familiärem Darmkrebs unterschieden. Bei ersterem sind Männer wie Frauen gleichermaßen betroffen. Oftmals handelt es sich hierbei um das Hereditäre Non-Polypöse Kolonkarzinom (HNPCC) oder auch Lynch-Syndrom genannt. Es ist die häufigste Ursache für den erblich bedingten Dickdarmkrebs.
Sind also in der Familie erbliche Krebserkrankungen bekannt, sollten Sie mit ihrem Arzt über ihr eigenes persönliches Risiko sprechen sowie geeignete Vorsorgemaßnahmen treffen. Übrigens: Lynch-Syndrom-Patienten können ab 25 Jahren regelmäßig eine Darmspiegelung in Anspruch nehmen.
5. Sie haben eine chronische Darmerkrankung wie Morbus Crohn.
Bei Morbus Crohn handelt es sich wie auch bei der Colitis ulcerosa um eine chronisch entzündliche Erkrankung der Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts. Oftmals sind der untere Dünndarm sowie der Übergang zum Dickdarm betroffen, wie das Medizin-Portal „Internisten im Netz“ berichtet. Morbus Crohn kann im Gegensatz zur Colitis nicht geheilt werden.
Studien haben gezeigt, dass Darmerkrankungen wie Morbus Crohn Krebsleiden fördern können. Wer also eine chronische Darmentzündung hat, sollte daher regelmäßig einen Darm-Check durchführen lassen. Der Grund: Wenn die Darmschleimhaut entzündet ist, haben es auch Polypen leichter, sich zu entwickeln.
6. Sie leiden an Diabetes Typ 2.
Neben chronischen Darmerkrankungen kann auch eine Zuckerkrankheit das Risiko beträchtlich erhöhen, Darmkrebs zu entwickeln. Dem liegt zugrunde, dass Patienten infolge der Behandlung oftmals Insulin spritzen müssen, um ihren Blutzucker zu senken bzw. stabil zu halten. Allerdings soll das wichtige Hormon laut dem „Diabetesinformationsportal“ auch wachstumsfördernd wirken und somit die Entstehung von Tumorzellen begünstigen können. Daher empfiehlt es sich, wenn man Diabetes Typ 2 hat, auch mit dem Arzt abzuklären, ob eine Darmspiegelung ratsam wäre.
7. Sie leben ungesund.
Rauchen, zu viel Fast Food und wenig Bewegung ist ein Garant dafür, früher oder später an eine der Volkskrankheiten zu erkranken. Dazu zählt auch Krebs. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich daher, regelmäßig moderat Sport zu treiben und sich an die Ernährungslinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu halten. Das bedeutet, viel Wasser trinken, mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu verzehren und weniger rotes Fleisch, dafür mehr Vollkornprodukte zu essen. Wer viel raucht, sollte abschließend den Griff zum Glimmstängel massiv reduzieren bzw. sich über eine Rauchentwöhnung informieren.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.