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So viele Coronaviren machen krank – eingeatmete Anzahl ist entscheidend, sagt Forscher aus Wien

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Ein Forscher aus Österreich hat einen neuen Grund gefunden, der für das Tragen einer Mundschutzmaske spricht.
Ein Forscher aus Österreich hat einen neuen Grund gefunden, der für das Tragen einer Mundschutzmaske spricht. © Sebastian Gollnow/dpa

Die Tröpfcheninfektion gilt als Hauptübertragungsweg von Covid-19. Die Frage, wie viele Viren in den Körper eindringen müssen, um die Krankheit auszulösen, scheint jetzt geklärt.

500 Coronaviren – so viele Viren braucht es, um eine Covid-19-Erkrankung auszulösen. Zu diesem Ergebnis kommt Andreas Bergthaler vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) in Wien. Er und seine Kollegen sind der Frage nachgegangen, wie hoch die Virenlast sein muss, damit ein Mensch die Krankheit entwickelt. Dafür hat Bergthaler das Erbgut der Viren bei Überträgern und den von ihnen angesteckten Personen untersucht. Die Paare wurden durch die Nachverfolgung der Kontaktpersonen ermittelt, wie das Portal oe24.at informiert.

Das Forscherteam fand heraus, dass viele Coronavirus-Varianten vom Überträger beim Infizierten zu finden waren. Im Schnitt waren es gut 500 Viren, die pro Infektion übertragen wurden, so Virologe Andreas Bergthaler in einem Online-Vortrag des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF). Seine Schlussfolgerung: Viele Viren sind nötig, um Covid-19 auszulösen – auch im Vergleich mit anderen Viruserkrankungen sei die Zahl von 500 Viren recht hoch, wird Bergthaler von oe24 zitiert.

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Corona: Viele Viren sind nötig, um Covid-19 auszulösen

„Bei HIV geht man davon aus, dass ein einzelnes Virus reicht, um eine Neuinfektion zu starten“, so Bergthaler oe24 zufolge. Im Fall der Virusgrippe kursieren unterschiedliche Zahlen: So gehen manche Forscher von zehn, andere von 100 Viren aus, die eine Infektion auslösen können.

Ob und wie stark man an Covid-19 erkrankt, könnte den Studienergebnissen zufolge also „reine Zahlengeschichte“ sein, so Bergthaler. Der Wiener Forscher geht davon aus, dass der Kontakt mit wenigen Viren einen leichten Krankheitsverlauf zur Folge hätte – oder der Infizierte gar nicht krank werden würde. Bergthaler zufolge können Maßnahmen wie das Tragen von Mund-Nasen-Schutz und Abstandhalten dafür sorgen, dass man mit weit weniger Viren in Kontakt kommt, was nicht nur das eigene Erkrankungsrisiko reduzieren, sondern auch die Ausbreitung der Pandemie extrem abschwächen könnte. (jg) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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