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Corona-Kreuzimpfung: Erst Astrazeneca, dann Biontech – Einfluss auf Nebenwirkungen

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Von: Lena Zschirpe

Frau wird vom Hausarzt geimpft
Astrazeneca: Was passiert bei einer Zweit-Impfung mit anderem Vakzin? © Lennart Preiss/AFP

Wer mit dem Vakzin von Astrazeneca geimpft wurde, kann die zweite Impfdosis von einem anderen Hersteller erhalten. Aber was genau passiert bei einer Kreuzimpfung?

Dortmund – Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca wird von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) nicht mehr für alle Altersgruppen empfohlen. Wer eine Erstimpfung mit dem Vakzin erhalten hat, kann sich deshalb mit einem anderen Corona-Impfstoff impfen lassen, berichtet RUHR24*. Hat das Auswirkungen auf die Nebenwirkungen?

UnternehmenAstrazeneca
HauptsitzCambridge, Vereinigtes Königreich
Gründung6. April 1999

Kreuzimpfungen: Nach Astrazeneca: Nebenwirkungen häufiger

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca sorgte im März wegen gefährlicher Nebenwirkungen für Aufsehen*. Das Paul-Ehrlich-Institut hatte davor bereits auf sehr seltene Fälle spezieller Thrombosen nach der Verimpfung des Astrazeneca-Impfstoffs hingewiesen. Die EMA hielt den Nutzen des Vakzins damals für größer als die Gefahr durch Nebenwirkungen.

Mittlerweile wird der Impfstoff von Astrazeneca von der Ständigen Impfkommission (Stiko) nicht mehr für Personen unter 60 Jahren empfohlen. Wer bereits die Erst-Impfung von Astrazenca erhalten hat, hat die Möglichkeit sich für einen anderen Impfstoff* zu entscheiden. Für den vollständigen Impfschutz werden sozusagen zwei Vakzine gemischt. Man spricht auch von einer heterologen Impfserie. Diese soll auch Auswirkungen auf die Nebenwirkungen haben, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilt.

Kreuzimpfungen: Nebenwirkungen nach Corona-Impfung mit Astrazeneca und Biontech

Demnach besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen bei der zweiten Dosis einer gemischten Corona-Impfung. Das geht aus einer Studie des Universität Oxford hervor, die im Fachmagazin The Lancet veröffentlicht wurde. Die Nebenwirkungen sollen dabei mild bis moderat ausfallen, wie auch die Deutsche Apothekerzeitung berichtet.

Laut der Studie soll es keinen Unterschied machen, in welche Reihenfolge die unterschiedlichen Vakzine verimpft wurden. Allerdings wurden bisher nur Astrazeneca und Biontech/Pfizer berücksichtigt. Auch das Thema Kreuzimpfungen und Urlaub ist gerade in Diskussion. Denn nicht alle Länder akzeptieren eine sogenannte Kreuzimpfung.

Untersucht wurden Fälle, bei denen im Abstand von vier Wochen entweder zuerst der Impfstoff von Astrazeneca verabreicht wurde und anschließend der von Biontech oder umgekehrt. Bei beiden Varianten war die Häufigkeit von leichten bis moderaten Nebenwirkungen erhöht (mehr aktuelle News zum Coronavirus in NRW* bei RUHR24).

Kreuzimpfung: Höhere Chance auf Nebenwirkung bei gemischter Corona-Impfung

Leicht bis moderat mag erstmal harmlos klingen. Laut den Wissenschaftlern der Universität Oxford halten die Nebenwirkungen aber einige Tage an. „Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass die Vergabe zweier unterschiedlicher Dosen zu vermehrten Arbeitsausfällen am Tag nach der Impfung führt“, so Matthew Snape von der Uni Oxford, der die Studie leitet. Diese Erkenntnis sei etwa wichtig für die Planung von Impfungen bei Beschäftigten im Gesundheitsbereich.

Insgesamt wurden 830 Freiwillige im Alter von über 50 Jahren bei der Studie untersucht. Es sei möglich, dass die Nebenwirkungen bei jüngeren Menschen sogar noch häufiger auftreten können. Im zweiten Schritt wurden auch die Corona-Impfstoffe von Moderna von Novavax bei der Studie hinzugezogen. Die Ergebnisse dazu stehen aber noch aus.

Video: Corona-Impfung: Worauf man danach achten sollte

Auch, inwiefern der Impfschutz bei der gemischten Corona*-Impfung gewährleistet ist, ist Teil der Studie. Doch zu einer möglicherweise stärkeren Immunität gegen Covid-19 liegen bisher noch keine Ergebnisse vor, wie auch hna.de* berichtet.

Corona-Impfung in NRW: Astrazeneca für alle freigegeben – daher kann es zu Kreuzimpfungen kommen

In Deutschland und NRW wurde die Impfpriorisierung beim Vakzin von Astrazeneca aufgehoben. Jeder, der sich mit dem Impfstoff impfen lassen möchte, kann sich um einen Termin* bemühen. Allerdings warnen Experten vor allem junge Leute davor, sich mit Astrazeneca impfen zu lassen*.

Der Essener Virologe Prof. Dr. Dittmer geht davon aus, dass mit dem Ansturm auf die Impfstoffe von Astrazeneca die Fälle der seltenen Hirnvenenthrombosen weiter zunehmen werden: „Diese Kopfvenenthrombose ist mit diesem Impfstoff assoziiert, da braucht man gar nicht drum herum zu reden.“ *RUHR24 und hna.de sind Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA.

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