Steigende Energiepreise: Welche Entlastungen gibt es? Welche sollen kommen?
Aufgrund der steigenden Energiepreise hat die Bundesregierung bereits Maßnahmen ergriffen. Welche es gibt und welche noch kommen könnten, lesen Sie hier.
2022 ist das Leben in vielen Bereichen teurer geworden. Vor allem die steigenden Energiepreise schlagen bei deutschen Bürgerinnen und Bürgern am Monatsende deutlich höher zu Buche. Die Bundesregierung sorgt durch mehrere Maßnahmen für eine Entlastung, unter anderem durch das 9-Euro-Ticket. Fürs nächste Jahr liegen ebenfalls bereits einige Pläne auf dem Tisch. Welche Maßnahmen bislang ergriffen worden und welche noch kommen könnten, sind im Folgenden aufgelistet.
Erstes Entlastungspaket: Pendlerpauschale, Kinderzuschlag & EEG-Umlage
Das erste Entlastungspaket wurde im Februar dieses Jahres in die Wege geleitet.
- Die Pendlerpauschale wurde von 35 auf 38 Cent erhöht. Wer mehr als 20 Kilometer pendelt, kann dies rückwirkend ab Jahresanfang beanspruchen.
- Der Arbeitnehmerpauschbetrag wurde um 200 Euro auf 1.200 Euro erhöht, ebenfalls rückwirkend zum 1. Januar 2022.
- Der Grundfreibetrag wurde um 363 Euro auf 10.347 Euro angehoben
- Der monatliche Kinderzuschlag wurde von 209 auf 229 Euro pro Kind erhöht.
- Die EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz) ist seit Juli weggefallen. Insgesamt sorgt dies für eine Entlastung von insgesamt 6,6 Milliarden Euro.
- Bezieherinnen und Bezieher von Wohngeld erhalten einen einmaligen Heizkostenzuschuss von 270 Euro. Für einen Haushalt mit zwei Personen liegt der Betrag bei 350 Euro. BAföG-Beziehende und Auszubildende mit Berufsausbildungsbeihilfe oder Ausbildungsgeld bekommen derweil 230 Euro.
Zweites Entlastungspaket: Energiepreispauschale, 9-Euro-Ticket, Kinderbonus
Im Mai beschloss die Bundesregierung weitere Sparmaßnahmen.
- Das eingangs bereits erwähnte 9-Euro-Ticket, durch das ein besonders günstiges und attraktives Angebot für die Öffentlichen Verkehrsmittel geschaffen wurde.
- Im Juni wurde zudem die Energiesteuer auf Kraftstoffe auf das europäische Mindestmaß gesenkt – dieser „Tankrabatt“ reduzierte den Steuersatz für Benzin um 29,55 Cent pro Liter sowie 14,04 Cent pro Liter bei Diesel.
- Alle einkommensteuerpflichtigen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in den Steuerklassen 1 bis 5 erhalten eine Energiepreispauschale von 300 Euro brutto. Es wird als Zuschuss zum Gehalt ausgezahlt.
- Familien erhalten dank des Kinderbonus eine zusätzliche Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro pro Kind.
- Auch Empfängerinnen und Empfänger von Sozialleistungen bekommen einmalig 200 Euro als Unterstützung. Bei Arbeitslosengeldempfängern und -empfängerinnen sind es 100 Euro.
Drittes Entlastungspaket: Welche Sparmaßnahmen sind noch geplant und welche könnten noch kommen?

Bundeskanzler Olaf Scholz hat für 2023 eine Wohngeldreform angekündigt, durch die vor allem Menschen in Rente sowie Studierende profitieren sollen. Details liegen dazu noch nicht vor.
Über weitere Entlastungsmaßnahmen wird derzeit diskutiert, allerdings steht bei vielen davon noch nicht fest, welche letztendlich umgesetzt werden. So könnte beispielsweise die Pendlerpauschale ab 2023 ein weiteres Mal deutlich erhöht werden. Davon sollen nicht nur Fernpendler und -pendlerinnen profitieren. Eine Verlängerung des Tankrabatts steht ebenfalls zur Debatte. Für viele Bürgerinnen und Bürger sind auch die Pläne über einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket spannend. Unter anderem schlugen die Grünen vor, ein Regionalticket für pauschal 29 Euro sowie ein bundesweit gültiges Ticket für 49 Euro einzuführen.