Dieser Service in Geschäften wird in Deutschland immer beliebter – löst er bald den Geldautomaten ab?

Viele haben sich gewundert, als der Dienst eingeführt wurde. Doch immer mehr Leute nutzen die Cashback-Möglichkeit, Sie auch?
- Die Einkäufe liegen bereits auf dem Band an der Kasse, doch kein Bargeld ist zur Hand? Wer mit Girocard zahlt, hat die Möglichkeit, Geld direkt im Supermarkt – und auch in anderen Geschäften – abzuheben.
- Vor allem beliebt ist dieser Service bei Menschen, die lange Wege zum nächsten Bankautomaten scheuen.
- Was Verbraucher über den Cashback-Service* wissen sollten, erfahren Sie hier.
Plötzlich war sie da: Die Möglichkeit, in Geschäften Geld abzuheben. Es gibt sogar Händler, die dies für Kunden möglich machen, die nichts kaufen. Doch was hat der Handel davon? „Der Service-Gedanke ist der einzige Grund, warum der Handel das Geldabheben an der Kasse anbietet“, zitiert businessinsider.de Ulrich Binnebößel vom Handelsverband Deutschland (HDE): „Mittlerweile hat sich dieses Angebot bereits zum Must-have entwickelt, zumindest im Lebensmittelhandel“, so der Experte.
Dass Geschäfte den Service anbieten, um Bargeldbestände zu verkleinern und so Kosten zu sparen, stimme Binnebößel zufolge nicht. Ihm zufolge kommen für den Handel im Gegenteil sogar Kosten zu wegen des Cashback-Service, da der Händler die Gebühr für die Kartenzahlung übernehmen muss. Diese beläuft sich je nach Summe, die abgehoben wird, auf bis zu 25 Cent. Doch dies nehmen viele Händler in Kauf – die Kundenbindung hat Vorrang.
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Geld abheben bei Rossmann – ohne einzukaufen: Doch für Händler birgt das ein Risiko
Und die Kunden nehmen den Service auch bereitwillig an: So nutzen einer Umfrage der Postbank zufolge derzeit 27 Prozent der Bürger in Deutschland das Angebot – und es werden immer mehr. Eine Reaktion der Händler: Der Mindestbetrag sinkt immer weiter. Zu Beginn waren es mindestens 20 Euro, die in Form von Waren eingekauft werden mussten, um Geld abzuheben. In der Drogerie Rossmann allerdings kann man mittlerweile auch ohne Einkauf Geld abheben, bei dm geht es bereits, wenn ein einziges Produkt gekauft wurde.
Für die Händler birgt der Cashback-Service aber auch unliebsame Nebeneffekte, weshalb viele ihn nicht prominent anpreisen. „Wenn der Einzelhandel sich zusätzlich mit Bargeld versorgen muss, um die Nachfrage des Abhebens an der Kasse bedienen zu können, entstehen weitere Kosten. Daher halten sich einige Händler bereits mit der Bewerbung des Services zurück“, so Ulrich Binnebößel dem businessinsider zufolge. Die Möglichkeit beim Einkauf Geld abzuheben soll ein zusätzlicher Service bleiben, der nicht den Gang zum Geldautomaten ersetzt. (jg) *Merkur.de gehört zum deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.
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