Toyota RAV4: Souverän, sparsam - und manchmal umständlich

Der neue Toyota RAV4 macht einen positiven Eindruck. In manchen Punkten gibt er sich jedoch eher umständlich. Wir sind ihn gefahren.
Vor 25 Jahren begründete Toyota mit der Präsentation des RAV4 das Segment der kompakten Sports Utility Vehicles. Mit dem kleinen Spaßauto von damals hat das aktuelle SUV, das gerade in seiner fünften Auflage erschienen ist, nicht mehr viel gemeinsam. Wir waren mit der frontgetriebenen Hybridversion unterwegs.
Toyota RAV4: Üppiges Platzangebot
Der 4,60 Meter lange RAV4 bietet eine Menge Auto und strahlt gleichzeitig Souveränität aus. Diese äußere Größe beschert nicht nur Fahrer und Beifahrer, sondern auch langbeinigen Passagieren auf den Rücksitzen ein üppiges Platzangebot, zudem freut man sich über einen geräumigen und sehr aufgeräumten Kofferraum mit 580 bis maximal 1.690 Litern Gepäckvolumen.
Kräftiges Motoren-Duo
Neben den äußerlichen Vorzügen interessieren natürlich die inneren Werte und vor allem, ob der Hybrid so sparsam ist, wie angekündigt (siehe dazu Verbrauch). Der 2,5-l-Benziner sowie der Elektromotor in unserem RAV4 hatten dank 218 PS Systemleistung nie ernsthaft Probleme mit dem 1.590 Kilogramm schweren SUV. Überholvorgänge wurden souverän erledigt, beim Ampelstart machte die Kraft der zwei Motoren besonders viel Spaß.
Dass die Höchstgeschwindigkeit bei 180 km/h sanft abgeriegelt wird, stört überhaupt nicht, denn der Toyota animiert zu entspannter, gelassener Fahrweise bei gemäßigtem Tempo. Man mag einfach nur auf der Autobahn Kilometer um Kilometer fressen. Das Rasen überlässt man den anderen.
Toyota RAV4: Bitte recht freundlich!
Kantiges Design mag ja derzeit angesagt sein, aber der RAV4 hätte angesichts der vielen positiven Eindrücke, die man von ihm gewinnt, durchaus eine etwas freundlicher gestaltete Front verdient. Ein bisserl grimmig schaut auch der Fahrer anfangs bei der etwas umständlichen Bedienung des Navis – aber man gewöhnt sich dran. Ebenso wie an die ungünstige Platzierung der Schalter für Kofferraumklappe, Lenkradheizung und Frontscheibenenteiser, die auf Höhe des linken Fahrerknies kaum sichtbar sind.
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Verbrauch: So viel schluckt der RAV4
Vor allem Pendler wird's freuen, dass wir im Schnitt im Stadt-Land-Verkehr nur 5,8 Liter Benzin auf 100 Kilometern verbrauchten. Auf Langstrecken auf der Autobahn waren es 6,2 Liter – weil die benzinsparenden Rekuperiermöglichkeiten fehlten. Im Eco-Modus verbrauchte der RAV4 rund einen Liter weniger. 32.990 Euro kostet der Hybrid-RAV4 mit Frontantrieb, in der von uns gefahrenen Ausstattungsversion Club sowie mit Extras hätten wir für unser Exemplar 39.270 Euro hinblättern müssen.
Das Fazit zum Toyota RAV4
Der Toyota RAV4 hat die (nicht geringen) Erwartungen im Hinblick auf Verbrauch, Leistung und Fahrkomfort bestens erfüllt, beim Blick auf den Kaufpreis muss man jedoch schlucken.
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Volker Pfau