Hyundai Tucson Hybrid: So lässig fährt es sich mit dem Top-Modell – Detail sticht heraus

Der Hyundai Tucson hat in seiner vierten Generation nicht nur die Front verschärft. Das Top-Modell „Hybrid“ im Test.
Bei Menschen schaut man oft zuerst aufs Gesicht. Bei Autos ist es mitunter ähnlich. Deswegen hat sich der neue Hyundai Tucson vorne in Schale geworfen. Die Front wurde beim jüngsten Facelift mutig verändert. Das LED-Tagfahrlicht befindet sich nun hinter dem parametrischen Kühlergrill und wird somit durch die darüber liegenden Querstreben teils verdeckt. Es gibt jeweils fünf schmale Elemente sowie die Blinker, die dort ebenfalls eingebaut sind.
Der großflächige Kühlergrill verdeutlicht, dass der Tucson sein Design in seiner vierten Generation klar verschärft hat – zum Guten, wie wir finden. Der 4,5 Meter lange Fünftürer sieht muskulös aus, durch Einkerbungs-Linien an den Seiten auch schnittig, alles wirkt stimmig. Ein weiteres markantes Details befindet sich an der Heckscheibe, wo der Scheibenwischer kaum sichtbar unter dem Dach verschwindet. Das hat unter anderem den kleinen Vorteil, dass in der Waschanlage kein Plastiküberzug mehr benötigt wird.
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Hunday Tucson: Kompakter SUV mit viel Platz und Komfort
Im Innenraum des SUV gibt es ausreichend Platz. Der koreanische Fünftürer ist noch etwas gewachsen. Nicht nur in der Länge (plus 20 Millimeter), Breite (plus 15) und Höhe (plus 5). Auch der Radstand wuchs leicht auf 2,68 Meter, was auf der Rückbank für eine gute Beinfreiheit sorgt. Der Kofferraum bietet – je nach Motorisierung – bis zu 616 Liter Stauraum. Das sind 103 Liter mehr als beim Vorgängermodell. Bei komplett umgelegten Rücksitzlehnen wächst das Fassungsvermögen auf bis zu 1795 Liter (plus 282). Die Rücklehne des Fonds ist dreifach umlegbar, dann entsteht eine fast ebene Ladefläche. Die Bodenfreiheit beträgt 170 mm, die Anhängelast 750 kg (ungebremst) bzw. 1650 kg (gebremst bis 12 Prozent).
Hunday Tucson: Digitaler Tacho zeigt Außenbereich per Livestream
Auch im Cockpit gibt es ein auffälliges Details. Wird beim Fahren der rechte oder linke Blinker gesetzt, zeigt der linke oder rechte digitale Tacho den seitlichen Außenbereich per Livestream an. Eine Kamera im seitlichen Rückspiegel filmt den Blick nach hinten – mit dem Vorteil, dass auch der „tote Winkel“ angezeigt wird. In der Praxis funktioniert das System recht gut. Zwar ist das Bild oftmals nicht gestochen scharf oder durch Regen getrübt. Aber die Kamera hilft, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, ob sich beim Spurwechsel auf der Nebenspur ein Fahrzeug hinter oder neben einem befindet. Sowohl das digitale Cockpit als auch der Touchscreen sind 10,25 Zoll groß. Bedient wird die Sechsgang-Automatik (6AT) im Innenraum per Knopfdruck (D, N, R und P). Einen Schalthebel gibt es nicht.
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Tucson Hybrid im Test: So fährt es sich mit dem Top-Modell
Fahrerisch kann der Tucson überzeugen. Sein Leergewicht von 1,64 Tonnen ist kaum spürbar, der Wagen fährt sich recht handlich und ist angenehm gefedert. Beim Antrieb stehen zwei 1,6-Liter-Benziner mit 150 PS oder 180 PS zur Wahl. Top-Modell ist der von uns getestete Tucson Hybrid. Unter der Haube steckt neben dem Vierzylinder-Benziner mit 180 PS noch ein Elektromotor mit 60 PS. Zusammen kommt das System auf eine Leistung von 230 PS mit maximalem Drehmoment von 350 Nm. Es ist der mit Abstand stärkste Antrieb in der Tucson-Familie. Der Hybrid wird grundsätzlich mit einem 6AT-Getriebe ausgestattet.
Rein elektrisch kommt man nicht weit. Der Akku besitzt nur eine geringe Kapazität von 1,49 Kwh und lädt sich beim Bremsen oder Rollen mit eingelegtem Gang auf. Dadurch hilft er dem Benziner beim Anfahren und Starten des Motors. Mitunter kann man bei langsamer Fahrt im Stadtverkehr einige 100 Meter rein elektrisch zurücklegen, mehr geht nicht. Dann übernimmt der ebenfalls laufruhige Benziner. Durch die Unterstützung der Batterie sinkt der Sprit-Verbrauch etwas. Wir kamen im Schnitt auf 6,8 Liter auf 100 Kilometer.
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Für Outdoor-Anhänger: Beim Getriebe gibt es einen „Terrain Mode“ für Schlamm, Sand und Schnee. Optional gibt es auch ein automatisiertes Ein- und Ausparken mit Fernbedienung, ohne dass der Fahrer im Auto sitzt.
Noch im Frühjahr soll ein Plug-in-Hybrid folgen
In der einfachsten Ausstattungsvariante Select kostet der Tucson Hybrid ab 35.400 Euro, in der höchsten Variante (Prime) ab 43.400 Euro. Allrad-Antrieb kostet 2.000 Euro Aufpreis. Der Grundpreis für den kleinsten Benziner mit 150 PS beginnt bei 26.800 Euro. Angeboten werden auch zwei 1,6-Liter Diesel mit 116 PS und 136 PS. Grundpreis ab 31.600 Euro. Noch in diesem Frühjahr soll zudem ein Plug-in-Hybrid folgen. Er soll 265 PS leisten, eine 13,4-Batteriekapazität besitzen und einen emissionsfreien Aktionsradius von 60 Kilometern bieten.
Fazit: Der Hyundai Tucson bietet vergleichsweise viel Platz und guten Fahrkomfort. Auch wenn er rein optisch der Bezeichnung „Kompakt-SUV“ langsam entwachsen zu sein scheint, bleibt er ein ernst zunehmender Konkurrent von VW Tiguan, Ford Kuga, Kia Sportage, Mazda CX-5 und Co.
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Technische Daten Hyundai Tucson 1.6 T-GDI Hybrid
Motor und Getriebe: Vierzylinder-Benzinmotor mit Direkteinspritzung und Turboaufladung, Hubraum 1598 ccm, Leistung 180 PS, max. Drehmoment von 265 Nm bei 1500 bis 4000 U/Min. Elektromotor mit 60 PS und 265 Nm Drehmoment, Systemleistung insgesamt: 230 PS mit max. Drehmoment von 350 Nm. Sechsgang-Automatik (6AT), Vorderradantrieb.
Fahrleistungen: 0-100 km/h in 8,0 Sek, Spitze 193 km/h.
Kraftstoffverbrauch: 5,3 l/100 km EU-Norm innerstädtisch, 4,7 l/100 km außerstädtisch, 4,9 l/100 km kombiniert, 6,8 l/100 km (Super).
Testverbrauch: CO2-Emission 112 g/km.
Maße und Gewichte: Länge/Breite/Höhe 4500/1865/1650 mm, Kofferraumvolumen 616 bis 1795 Liter, Leergewicht 1639 kg, Zuladung 536 kg.
Preis: 35.400 Euro (Ausstattung Select).
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