„Sie sterben wie die Fliegen“: Schwere Verluste für Russland im Ukraine-Krieg
Beide Parteien erleiden im Ukraine-Krieg wohl schwere Verluste. Trotz dünner Datenlage, gibt es Einschätzungen von vor Ort.
Sjewjerodonezk/Kiew – Täglich sterben Soldaten im Ukraine-Krieg, auf beiden Seiten. Insbesondere im Osten der Ukraine, dem Donbass, toben dieser Tage Kämpfe zwischen der russischen und der ukrainischen Armee. Im Zentrum steht die Stadt Sjewjerodonezk. Russland kesselt das Gebiet seit Wochen ein, Angriffe von der südlichen als auch der nördlichen Achse werden laut einer Einschätzung des britischen Geheimdienstes weiterhin geplant. Große Teile der Stadt soll sich mittlerweile in russischer Hand befinden.
Dieser militärische Erfolg wurde offenbar bezahlt, was personelle und materielle Verluste angeht. Serhij Hajdaj, Gouverneur der Region Luhansk, berichtete am Freitag (10. Juni), dass das russische Militär täglich schwere Verluste erleide. „Die Russen haben wesentlich mehr Verluste als die Ukrainer“, so Hajdaj: „Sie sterben wie die Fliegen.“
News zum Ukraine-Krieg – Schwere Verluste für Russland
Zu ukrainischen Verlusten könne er jedoch keine Angaben machen, erklärte er. Damit sprach er die sehr dünne Datenlage, was ukrainische Verluste angeht, an. Der Verteidigungsminister der Ukraine, Olexij Resnikow gab kürzlich hingegen einen Einblick: „Jeden Tag werden bis zu 100 unserer Soldaten getötet und bis zu 500 verwundet.“ Das bestätigte auch Präsident Wolodymyr Selenskyj: „Wir verlieren jeden Tag 60 bis 100 gefallene Soldaten und etwa 500 Verwundete.“

Dennoch gibt es kaum Statistiken – ganz im Vergleich zu russischen Verlusten. Laut Angaben des ukrainischen Generalstabs sind mittlerweile mehr als 31.900 Soldaten seit Ende Februar gefallen. Der britische Geheimdienst geht hingegen von circa 20.000 toten Streitkräften auf russischer Seite aus.
Zuletzt berichtete der ukrainische Generalstab von russischen Soldaten, die sich offenbar geweigert haben, weiterzukämpfen. Allerdings ist auch dies eine Information einer Kriegspartei. Unabhängige Quellen sind dieser Tage rar. (tu/dpa)