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Schwere Verluste für Russland: 790 Soldaten sterben an einem Tag

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Von: Helena Gries, Moritz Serif, Nadja Austel, Christian Stör

Russland erleidet im Ukraine-Krieg weitere Verluste. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs wurden zahlreiche russische Angriffe abgewehrt. Der News-Ticker.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Die aktuellen Informationen zu den hohen russischen Verlusten im Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen Ticker lesen.

+++ 8.45 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat aktuelle Zahlen zu den Verlusten Russlands im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach sollen innerhalb eines Tages weitere 790 russische Soldaten gefallen sein. Zudem habe das ukrainische Militär 24 gepanzerte Kampffahrzeuge der russischen Armee zerstört. Die Zahlen im Überblick:

Update vom Donnerstag, 23. Februar, 6.45 Uhr: Nach Einschätzung des Militärexperten Carlo Masala könnte eine ukrainische Gegenoffensive „durchaus eine Wendung“ im Krieg bringen. Wenn es den Ukrainern gelinge, die südliche russische Front von der östlichen zu trennen, könnte sie das in die Lage versetzen, „den Druck auf die Krim so zu erhöhen, dass Russland dabei ist, die Halbinsel zu verlieren“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Ukraine-Krieg
Ein Panzer in der Region Saporischschja. (Symbolfoto) © Sergei Malgavko / Imago Images

Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte berichtete derweil, dass das ukrainische Militär fast 90 russische Angriffe im Nordosten und Osten der Ukraine abgewehrt habe. Von Russland unterstützte Stellvertretermilizen und private Söldnergruppen, wie die vom Kreml unterstützte Wagner-Gruppe, hätten den regulären russischen Streitkräften in der Region geholfen und große Verluste erlitten, heißt es in dem Bericht weiter.

News zum Ukraine-Krieg: Schwere Verluste für Russland - Aufklärungstrupp zurückgedrängt

+++ 20.05 Uhr: In der Oblast Charkiw konnten die ukrainischen Streitkräfte am heutigen Tag zwei russische Sabotage- und Aufklärungstrupps aufspüren. Einer von ihnen wurde von den ukrainischen Verteidigungskräften erfolgreich nach Russland zurückgedrängt. Das teilt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte in seinem abendlichen Bericht mit.

„Infolge der Angriffe der ukrainischen Streitkräfte hat sich der Feind auf das Gebiet der Russischen Föderation zurückgezogen“, heißt es darin. Im Laufe des Tages habe die ukrainische Luftwaffe darüber hinaus insgesamt zehn Angriffe auf russische Lager durchgeführt. Zudem trafen die Raketentruppen und Artillerieeinheiten der Ukraine zwei Gruppen russischer Arbeitskräfte. 

Schwere Verluste im Ukraine-Krieg: Russland verliert 20 Mann an Bachmut-Front

+++ 18.45 Uhr: Der ukrainische Grenzschutzdienst berichtet, dass die russischen Streitkräfte am Morgen des Mittwochs Infanterieangriffe an der Bachmut-Front durchgeführt hätten. Die Ukraine habe daraufhin Luftaufklärungseinheiten eingesetzt, um die Bewegungen der Angreifer zu verfolgen. Die ukrainischen Drohnenpiloten konnten der Meldung des Grenzschutzes nach die Koordinaten der russischen Streitkräfte in den von ihnen besetzten Einrichtungen an ermitteln.

Infolgedessen zerstörte die ukrainische Panzerbesatzung das Gebäude, in dem sich die Russen aufhielten, wobei mindestens fünf russische Soldaten ums Leben kamen. Insgesamt habe der ukrainische Grenzschutz zwei Angriffe auf seine Stellungen an der Bachmut-Front abgewehrt. Laut Bericht der Ukrainska Pravda verloren die russischen Streitkräfte dabei 20 Mann und zogen sich zurück.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: „Putins Koch“ attackiert Kreml

+++ 14.45 Uhr: Jewgeni Prigoschins Kritik an die russische Führung geht in die nächste Runde. Prigoschins Pressestelle veröffentlichte über Telegram ein Foto von verstorbenen Söldnern der Wagner-Miliz, wie die Ukrainska Pravda berichtet. „Sie haben uns keine Munition gegeben. Diese Soldaten sind gestern aufgrund der Munitionsknappheit gestorben. Es hätten nicht so viele sterben müssen. Die Verluste sind um ein Fünffaches höher als erwartet“, wird der Wagner-Chef unter dem Foto mit den verstorbenen Soldaten zitiert.

Video von mutmaßlichen Särgen verstorbener russischer Soldaten sorgt für Aufruhr

+++ 13.00 Uhr: Zuletzt sorgte auf Telegram ein Video vom Flughafen Nowosibirsk-Tolmachevo aus Sibirien für Aufmerksamkeit. Der 17-sekündige Clip zeigt dabei mehrere Holzkisten, die in der Beschreibung des Videos als Särge bezeichnet werden. Anonyme Zeugen hatten das Video an die russische Plattform Sibiri.Reali.org gesendet. An mehreren Holzkisten seien Sterbeurkunden angebracht. Das Recherche-Team von Sibiri.Reali.org machte es sich zur Aufgabe zu identifizieren, ob es sich wirklich um verstorbene Soldaten von der Front handle.

Dabei konnte nur der Name einer Sterbeurkunde klar erkannt werden, wie Sibiri.Reali.org berichtet. Es handelt sich um einen 39-jährigen Soldaten, der aus der sibirischen Region Chakassien stammt und von der privaten Wagner-Miliz rekrutiert wurde. Am 27. Januar soll der 39-Jährige in Bachmut gefallen sein. Dies bestätigte auch die chakassische Behörde dem Recherche-Team aus Sibirien. Derweil bestreitet die Verwaltung von Tolmachevo die Echtheit des Videos. Solche Räumlichkeiten soll es am Flughafen nicht geben. Die Angaben und Aussagen sind nicht unabhängig prüfbar.

News zum Ukraine-Krieg: Schwere Verluste – Russisches Munitionsdepot in Mariupol „zerstört“

+++ 12.00 Uhr: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (22. Februar) ist es in Mariupol zu schweren Explosionen gekommen. Nun hat der Mariupoler Stadtrat auf Telegram aufgeklärt, worum es sich dabei gehandelt hat. „Ein Munitionsdepot der russischen Besatzer im Bereich des Seehafens wurde in der vergangenen Nacht angegriffen und zerstört“, zitiert die Ukrainska Pravda den Bericht des Stadtrates. Diese Angaben sind jedoch nicht unabhängig prüfbar.

News zum Ukraine-Krieg: Schwere Verluste – „Putins Koch“ attackiert Kreml

+++ 11.15 Uhr: Jewgeni Prigoschin hat Russland erneut wegen hoher Verluste unter Druck gesetzt. Immer mehr Soldaten der berüchtigten Wagner-Gruppe sterben im Krieg gegen die Ukraine. Wagner-Chef Prigoschin forderte vor allem Munition für seine Söldner-Truppen. Das berichtet die New York Times. Prigoschin, auch als „Putins Koch“ bekannt, hatte zuletzt mehrfach öffentlich Kritik an der militärischen Strategie des Kreml geäußert.

Russland mit schweren Verlusten im Ukraine-Krieg

+++ 8.05 Uhr: Russland habe drei Drohnen verloren, die für die Verteidigung der Frontlinie gegen ukrainische Vorstöße von entscheidender Bedeutung waren. Der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine schrieb in einem operativen Update, dass seine Truppen drei russische Drohnen abgeschossen haben, die als unbemannte Luftfahrzeuge ZALA Lancet bekannt sind und Russland unter anderem Möglichkeiten der Überwachung geboten hatten.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Ukraine wehrt Attacken in Donezk und Luhansk ab

Update vom Mittwoch, 22. Februar, 6.50 Uhr: In seinem regelmäßigen Morgen-Update am 22. Februar berichtet der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte, dass das ukrainische Militär russische Angriffe in den Oblasten Donezk und Luhansk abgewehrt habe. Die ukrainische Luftwaffe habe demnach acht Angriffe auf provisorische Stützpunkte russischer Truppen und zwei Angriffe auf Stellungen russischer Flugabwehr-Raketensysteme gestartet, so der Generalstab. 

Am Abend des 21. Februar habe es zudem Explosionen in der von Russland besetzten Stadt Mariupol gegeben. Wie der Stadtrat von Mariupol über Telegram mitteilt, gebe es vorläufige Informationen über zwei Treffer, wahrscheinlich an Orten, an denen sich russische Streitkräfte aufhalten. Berichten des Nachrichtenportals Ukrainska Pravda zufolge seien etwa 10 bis 11 Explosionen in der Stadt am Asowschen Meer zu hören gewesen.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Leere Drohungen und gescheiterte Offensiven

+++ 22.02 Uhr: Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Oleksij Danilow, resümiert in einer ukrainischen Nachrichtensendung, dass die russischen Streitkräfte mit ihrer Offensive im Osten des Landes keine Gewinne verzeichnen können: „Die ‚große Offensive’, die die Russen geplant haben, dauert seit acht bis zehn Tagen an, und bisher hatten sie keinen Erfolg. Sie haben heute versucht, an fünf Fronten vorzustoßen, aber unsere Truppen (…) verteidigen unser Land mutig.“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte bei einer Pressekonferenz seinerseits, dass Drohungen vonseiten Wladimir Putins von niemandem mehr beachtet würden. Er spielte damit auf die Rede des russischen Präsidenten zur Lage der Nation an, in der er unter anderem angekündigt hatte, Russland würde das Newstart-Abkommen mit den USA zur Abrüstung von Atomwaffen verlassen. Kurze Zeit später widersprach das russische Außenministerium dieser Aussage und verkündete, man werde sich bis zum Auslaufen des Vertrages 2026 an die Absprachen halten.

„Ganze Waggons voller Leichen“ – Schwere Verluste für Russland im Ukraine-Krieg

Update vom Dienstag, 21. Februar, 12.30 Uhr: Um die Zahl seiner Verluste zu verschleiern, bringt Russlands präsidiale Luftflotte die Leichen der in der Ukraine getöteten Soldaten offenbar stillschweigend zurück und schickt sie in örtliche Leichenschauhäuser. Das berichtete der russische Dienst der Moscow Times.

„Ich habe sechs große Leichenwagen gesehen, die nach Fäulnis und Leichen gestunken haben“, sagte der Sohn eines toten Soldaten über seinen Besuch im Krankenhaus von Rostow am Don, wo er seinen Vater identifizieren musste. „Ich habe gesehen, wie sie abgeladen wurden, ganze Waggons voller Leichen, Särge auf Särge. Es war ein erschreckendes Bild für mich, obwohl ich auf der Intensivstation arbeite und Leichen gesehen habe. Aber so viele habe ich noch nie gesehen“, sagte er.

Wie viele russische Soldaten im Ukraine-Krieg ihr Leben verloren haben, ist nicht bekannt. Das russische Verteidigungsministerium gab im September die Zahl von 5937 an. Westliche Fachleute sind der Meinung, dass bis zu 180.000 russische Soldaten getötet oder verwundet worden seien.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland verliert mehr als die Hälfte der Kampfpanzer

Erstmeldung vom Dienstag, 21. Februar, 12.18 Uhr: Moskau – Die russischen Streitkräfte haben fast ein Jahr nach Beginn des Ukraine-Krieges mit schweren Verlusten zu kämpfen. So hat Moskau laut einer Einschätzung des Institute for the Study of War (ISW) etwa die Hälfte ihrer Kampfpanzer vom Typ T-72 verloren.

Die Verluste belaufen sich nach Ansicht der Denkfabrik auf „das Äquivalent von etwa 16 Panzerregimentern“ und „hindern wahrscheinlich Russlands Fähigkeit, seine Panzereinheiten schnell wieder aufzubauen“, hieß es unter Berufung auf jüngste Zahlen der Organisation Oryx und des International Institute for Strategic Studies (IISS).

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Russland verliert zahlreiche Panzer

Die Zahlen von Oryx sind dramatisch. Demnach hat Russland bisher mehr als 1000 Panzer verloren, zudem konnte die Ukraine den Angaben zufolge fast 550 Panzer erbeuten. Dies „bedeutet wahrscheinlich, dass Russland im ersten Kriegsjahr die Hälfte seiner Panzerflotte aus der Vorkriegszeit verloren hat“. Das IISS bestätigte diese Zahlen in einer Mitteilung vom 15. Februar.

Nach Ansicht des ISW verfügt Russland nur noch über eine geringe Zahl von Panzern, zudem sei das Land nicht in der Lage, Panzer schnell zu produzieren. „Das Fehlen solcher Panzerregimenter und Brigaden entzieht den russischen Bodentruppen jedoch die Schlagkraft, die erforderlich ist, um operativ bedeutende Durchbrüche zu erzielen und auszunutzen“, so das ISW. (Redaktion mit Agenturen)

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