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Blitz-Umfrage zum Triell zeigt klares Ergebnis - und einen abgeschlagenen Verlierer

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Von: Florian Naumann

Wer hat das TV-Triell gewonnen? Die Antwort liegt ganz im Auge der Wähler - doch eine erste Umfrage dürfte die Union erneut schockieren.

Berlin/München - Das erste Kanzler-Triell vor der Bundestagswahl 2021* ist Geschichte. Große Überraschungen oder Fehler blieben aus - Annalena Baerbock* bemühte sich um familienfreundliche Ansprache und das große Wort vom „Neuanfang“, Olaf Scholz* gab sich staatstragend, Armin Laschet* führte „Stabilität“ und eine aggressivere Gangart ins Feld. Wenn auch mit einem etwas eigenwilligen Schlusswort.

Gibt es in dieser Konstellation überhaupt einen Sieger? Laut einer Schnellerhebung des Instituts Forsa für die Triell-Sender RTL und n-tv durchaus: Zumindest auf den ersten Eindruck und in dieser Umfrage scheint Scholz das Rennen gemacht zu haben. Für Laschet sieht es hingegen weniger gut aus.

Triell-Umfrage: Zuschauer machen Sieger in der Runde der Kanzler-Anwärter aus - Laschet erneut abgestraft

Den Angaben zufolge sahen immerhin 36 Prozent der Befragten nach dem Triell Scholz als Sieger der Runde. 30 Prozent der Umfrage-Teilnehmer machten Baerbock als Gewinnerin aus. Nur 25 Prozent erkannten Laschet* als größten Nutznießer der ersten Runde. 9 Prozent der Befragten sahen gar keinen Sieger. Das Rennen fiel damit enger aus, als in den jüngsten Kanzler-Umfragen* - allerdings erneut mit einem schlechten Ende für den Unions-Kanzlerkandidaten.

Erste Erleichterung nach dem Triell: Armin Laschet und Annalena Baerbock wagen den Corona-Handschlag.
Erste Erleichterung nach dem Triell: Armin Laschet und Annalena Baerbock wagen den Corona-Handschlag. © Michael Kappeler/dpa

Auch wer „am sympathischsten“ herübergekommen sei, fragte Forsa die Zuschauer. Hier ergab sich ein recht ähnliches Bild: 38 Prozent der Befragten sahen Scholz in dieser Hinsicht vorne. Baerbock* war dem SPD-Kandidaten mit 37 Prozent allerdings auf den Fersen. Laschet blieb auch in dieser Kategorie abgeschlagen: 22 Prozent der Umfrage-Teilnehmer nannten den Unions-Kandidaten als sympathischsten Triell-Diskutanten. Und auch auf die Frage nach dem glaubwürdigsten Triellanten lautete die Reihung: Scholz, Baerbock, Laschet.

Besonders schmerzhaft für die Union dürfte das Umfrage-Ergebnis zu einer anderen Frage sein: „Wem trauen Sie am ehesten zu, das Land zu führen?“, lautet das Thema. Zwar kam Laschet hier mit 24 Prozent knapp vor Baerbock (20 Prozent) ins Ziel. Allerdings geriet Scholz‘ Vorsprung recht überwältigend: 47 Prozent der Befragten votierten für den SPD-Mann.

Umfrage zu Triell-Sieger(in) fällt klar aus - Söder lobt Laschet auf Twitter

Die bekannten Politiker des Landes feierten unterdessen auf Twitter erwartungsgemäß ihre Parteifreunde als Gewinner des Triells. „Einen echten Aufbruch in einen klimagerechten Wohlstand gibt es nur mit Annalena Baerbock“, erklärte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckart in dem Kurznachrichtendienst. Olaf Scholz habe „sachlich und souverän gezeigt, warum er der richtige Kanzler für Deutschland ist“, erklärte hingegen Mecklenburg-Vorpommerns Umfragefavoritin Manuela Schwesig.

Den größten Nachrichtenwert schien noch die Beifallsbekundung Markus Söders* für seinen Kanzlerkandidaten zu haben: Nach wochenlangen Sticheleien erteilte der CSU-Chef Armin Laschet uneingeschränktes Lob. „Starker Auftritt und klarer Sieg von Armin Laschet“, urteilte er. Sachten Spott gab es von der FDP: „Wir sind uns einig, dass Christian Lindner in dieser Runde fehlt, oder?“, schrieb Bayerns Liberalen-Landeschef Daniel Föst.

Söder hatte noch am Sonntagnachmittag erneut Baerbock in die Kritik genommen. Im ARD-„Sommerinterview“ warnte er auch vor einem „Schreckgespenst“. (fn)

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