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Ukraine-Krieg: Angriff auf Mariupol – Doch noch Zivilisten in Stahlwerk

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Von: Julius Fastnacht, Helena Gries, Tobias Utz, Teresa Toth, Tanja Banner, Nail Akkoyun, Andreas Apetz, Lucas Maier

Russische Truppen haben offenbar erneut das Stahlwerk in Mariupol angegriffen. Dort sollen sich noch Zivilisten aufhalten.

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Update vom Dienstag, 10. Mai, 07.00 Uhr: Entgegen Berichten über die vollständige Evakuierung aller Zivilisten aus dem von russischen Truppen belagerten Werk Azovstal in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol sollen sich dort immer noch rund 100 Zivilpersonen aufhalten.

Zudem hielten sich immer noch rund 100.000 Menschen in der schwer zerstörten Stadt auf, sagte der regionale Verwaltungschef Pawlo Kyrylenko am Montagabend (9. Mai). „Schwer zu sagen, wer von ihnen die Stadt verlassen will“, wurde er von der „Ukrajinska Prawda“ zitiert. Ukrainische Truppen sollen sich im Stahlwerk verschanzt haben, der letzten Bastion in Mariupol.

Im Stahlwerk Asovstal in Mariupol sollen sich immer noch rund 100 Zivilpersonen aufhalten.
Im Stahlwerk Asovstal in Mariupol sollen sich immer noch rund 100 Zivilpersonen aufhalten. © Cover-Images/Imago Images

Ukraine-Krieg: Offenbar neuer Angriff auf Stahlwerk in Mariupol – Panzer und Soldaten im Einsatz

+++ 18.30 Uhr: Die Angriffe in der Ostukraine scheinen nicht nachzulassen. Die ukrainischen Streitkräfte verteidigen derzeit weiterhin vehement das Stahlwerk Azovstal gegen einen russischen Angriff in Mariupol, berichtete der Sender BBC.

Auch Odessa steht weiter unter russischem Beschuss. Die Hafenstadt am Schwarzen Meer wurde während des Besuchs von EU-Ratspräsident Charles Michel mit Raketen beschossen worden. Nach ukrainischen Angaben seien bereits am Montagvormittag vier Raketen eingeschlagen, die von der annektierten Halbinsel Krim abgeschossen worden seien.

Zudem berichtete nach Angaben von BBC der Gouverneur von Mykolajiw, dass die Region in der Nacht mehr Angriffe als üblich erlebt habe. In dem Gebiet südlich des Landes seien mehrere Menschen getötet und verwundert worden.

Ukraine-Krieg: Offenbar neuer Angriff auf Stahlwerk in Mariupol

+++ 16.30 Uhr: Die ukrainische Armee hat einen erneuten Sturmversuch des Stahlwerks in Mariupol durch russische Streitkräfte vermeldet. Dafür seien unter anderem Panzer und Artillerie im Einsatz, so Olexandr Motusjanyk, Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Weitere Details des Angriffs nannte er nicht. Er betonte allerdings, dass auch weitere Luftangriffe möglich seien.

Ukraine-Krieg: Mariupol als „Ferienort“ - Separatistenführer hat Tourismuspläne

+++ 15.00 Uhr: Dennis Puschilin, Chef der selbsternannten Volksrepublik Donezk, will die seit Wochen belagerte Hafenstadt Mariupol zu einem „Ferienort“ machen. „Russland ist für immer hier, und ihr seid endlich zu Hause. Dies ist nun für immer das Gebiet der Donezker Volksrepublik. Niemand wird es uns wegnehmen“, sagte Puschilin nach der Teilnahme an Veranstaltungen zum „Tag des Sieges“. Wie CNN berichtet, begründete Puschilin die Pläne mit möglichen Arbeitsplätzen in der Region.

„Wir haben Kraft, wir haben Möglichkeiten, wir haben die Unterstützung des größten und schönsten Landes - Russland“, sagte Puschilin den Einwohnerinnen und Einwohnern von Mariupol laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. „Die Aufgabe ist es, Mariupol zu einem Ferienort zu machen, was bisher nicht möglich war.“ Um das Stahlwerk von Mariupol gibt es seit geraumer Zeit Kämpfe. Diese erwähnte Puschilin lediglich am Rande.

Ukraine-Krieg: Lage in Mariupol weiterhin dramatisch

+++ 11.30 Uhr: Im belagerten Stahlwerk von Mariupol bleibt die Lage sehr angespannt. Erneute Angriffe der russischen Armee werden befürchtet. „Aufgeben ist keine Option, weil unsere Leben Russland nicht interessieren“, erklärte Ilja Samojlenko, ein Offizier des Asow-Regiments, dazu. Präsident Selenskyj äußerte sich derweil zu einer möglichen Befreiung der gefangenen Menschen im Inneren.

Ukraine-Krieg: Selenskyj hält Befreiung aus Stahlwerk in Mariupol für ausgeschlossen

Update vom Montag, 9. Mai, 07.00 Uhr: Aktuell hält der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Befreiung der von russischen Truppen besetzten Hafenstadt Mariupol für ausgeschlossen. „Die Ukraine hat nicht genügend schwere Waffen, um Mariupol auf militärischem Wege zu befreien“, erklärte Selenskyj bei einer Pressekonferenz mit Kanadas Regierungschef Justin Trudeau, der am Sonntag (7. Mai) in Kiew zu einem Solidaritätsbesuch angereist war. Zumindest sei es auf diplomatischem Wege gelungen, Zivilisten aus dem belagerten Stahlwerk Azovstal herauszuholen, sagte Selenskyj. Für die verbliebenen ukrainischen Soldaten gestalte sich eine Evakuierung jedoch schwierig.

„Die russischen Soldaten, die russische Armee, die Armeeführung und die politische Führung der Russischen Föderation wollen unsere Soldaten nicht herauslassen“, sagte der ukrainische Staatschef. Kiew habe die Türkei, Israel, Frankreich, die Schweiz, die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz um Vermittlung gebeten. Auch der Vorsteher der größten ukrainisch-orthdoxen Kirche des Moskauer Patriarchats, Onufrij, hätte zuletzt den russischen Präsidenten Wladimir Putin gebeten, den ukrainischen Soldaten freien Abzug zu gewähren

Ukraine-Krieg: Selenskyj hofft auf Rettung von Soldaten in Stahlwerk

Update vom Sonntag, 08. Mai, 06.20 Uhr:  Nach der Evakuierung der letzten Zivilisten aus dem Stahlwerk Azovstal in Mariupol hofft die Ukraine auf die Rettung auch ihrer Verwundeten und Soldaten. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach am Samstagabend von einer zweiten möglichen Phase der Evakuierung, die vorbereitet werde. Russische Kräfte setzten unterdessen ihre Angriffe auf die Fabrik fort, die letzte Bastion der Ukrainer in der weitgehend zerstörten Hafenstadt ist.

Ukraine-Krieg: „Alle Frauen, Kinder und alten Leute“ aus Stahlwerk in Mariupol evakuiert

+++ 22.50 Uhr: Die stellvertretende ukrainische Regierungschefin Iryna Wereschtschuk hat einen Brief an die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) geschrieben und darum gebeten, die im Asow-Stahlwerk in Mariupol verschanzten Soldaten zu evakuieren und medizinisch zu versorgen. Die Verteidiger des riesigen Industriekomplexes befänden sich seit 72 Tagen „unter den ständigen Bombardierungen und Angriffen der russischen Armee“ und aus „Mangel an Medikamenten, Wasser und Nahrung sterben die verwundeten Soldaten an Wundbrand und Blutvergiftung“, hieß es in der Erklärung. Die Organisation solle den Soldaten helfen, deren „Menschenrechte von der Russischen Föderation verletzt werden“.

+++ 21.20 Uhr: Nachdem „alle Frauen, Kinder und alte Leute“ aus dem Stahlwerk Azovstal bei Mariupol evakuiert wurden, macht der Kommandeur der 36. ukrainischen Marine-Brigade, Serhiy Volyna, auf das Schicksal der Menschen aufmerksam, die sich noch in dem Stahlwerk aufhalten, das von russischen Truppen belagert und immer wieder angegriffen wird. Volyna bittet die Welt darum, „jede Anstrengung“ zu unternehmen, um die verbliebenen ukrainischen Soldaten zu evakuieren. Es scheine wie „eine höllische Reality-Show“, es sei jedoch „alles real“, zitiert der Kyiv Independent Volyna. Es gebe „Schmerzen, Leid, Hunger, Qualen, Tränen, Angst und Tod“.

Ukraine-Krieg: „Alle Frauen, Kinder und alten Leute“ aus Stahlwerk in Mariupol evakuiert

+++ 18.30 Uhr: Rund um das Stahlwerk Azovstal in der Hafenstadt Mariupol gibt es gute Neuigkeiten: „Alle Frauen, Kinder und alte Leute“ wurden nach Angaben der stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk aus dem Stahlwerk evakuiert. „Der Befehl des Präsidenten wurde ausgeführt“, so Wereschtschuk. „Dieser Teil der humanitären Operation in Mariupol wurde abgeschlossen.“

Ukrainische Truppen versenken russisches Landungsboot

+++ 17.43 Uhr: Wie die Regierung in der Ukraine mitteilte, haben ukrainische Truppen ein Landungsboot der russischen Schwarzmeerflotte abgeschossen. „In den Gewässern des Schwarzen Meeres wurde ein feindliches Landungsboot vom Typ Serna vernichtet“, teilte der Pressechef der Militärverwaltung von Odessa, Serhij Bratschuk, via Telegram mit. Er fügte der Nachricht ein Video hinzu, auf dem der Beschuss des Schiffs mit einer Drohne zu sehen sein soll.

Ukraine-Krieg: Russland nimmt Odessa unter Raketenbeschuss

+++ 13.40 Uhr: Das Hauptgeschehen des Ukraine-Kriegs spielt sich im Osten des Landes ab. Doch auch der Westen des Landes ist betroffen. Laut Angaben der örtlichen Behörden schlugen vier russische Raketen im Oblast Odessa ein. Dabei handelt es sich um das Gebiet rund um die Hafenstadt Odessa im Südwesten des Landes. Dabei sei Infrastruktur beschädigt worden, Menschen seien jedoch nicht verletzt worden.

Ukraine-Krieg: Situation rund um Stahlwerk Asowstal in Mariupol ist weiterhin kritisch

+++ 18.30 Uhr: Angehörige von Soldaten, die im Asow-Stahlwerk eingeschlossen sind, haben an die internationale Gemeinschaft appelliert, ihre Männer zu retten. Bei einer Pressekonferenz in Kiew baten sieben Frauen, nicht nur Zivilpersonen die Flucht zu ermöglichen. Auch Soldaten sollten die Möglichkeit bekommen, das Stahlwerk an einen sicheren Ort zu verlassen. Teils unter Tränen flehten die Frauen darum, die eingeschlossenen Männer in einen Drittstaat zu bringen.

Ukraine-Krieg: Russland muss Verluste bei Schlacht um Mariupol hinnehmen

+++ 10.10 Uhr: Die russischen Truppen in der Ukraine müssen bei ihrem Sturm auf das Asowstal-Werk in der schwer zerstörten Hafenstadt Mariupol nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten schwere Verluste hinnehmen. Russland wolle das Stahlwerk, die letzte Bastion der Verteidigerinnen und Verteidiger von Mariupol, wohl für die Siegesfeier am 9. Mai erobern, hieß es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums am Freitag. Russlands Präsident Wladimir Putin wünsche sich für den Jahrestag des Siegs über Nazi-Deutschland einen symbolischen Erfolg in der Ukraine. Russland müsse das aber mit hohen Verlusten an Soldaten, Material und Munition bezahlen.

Unterdessen wurde am Freitag auf eine weitere Evakuierung der Zivilbevölkerung aus dem Stahlwerk gehofft. Dort warten nach ukrainischen Angaben noch rund 200 Zivilistinnen und Zivilisten auf eine Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen. Bei zwei vorherigen Evakuierungen unter Vermittlung der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz wurden etwa 500 Menschen aus Mariupol und Umgebung auf ukrainisch kontrolliertes Gebiet nach Saporischschja geholt.

Ukraine-Krieg: Ukrainische Streitkräfte starten Gegenoffensive

Update vom Freitag, 06. Mai, 06.30 Uhr: Die russische Armee hat in ihrem Krieg gegen die Ukraine nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj bisher 2014 Raketen gegen diverse Ziele eingesetzt. Das teilte Selenskyj in der Nacht zum Freitag in seiner täglichen Videoansprache mit. Darüber hinaus seien seit Beginn der Invasion der russischen Armee in die Ukraine am 24. Februar bereits 2682 Luftangriffe registriert worden. „Jeder dieser Einsätze bedeutet den Tod unseres Volkes, die Zerstörung unserer Infrastruktur.“

Ukraine-Krieg: Russland ändert Strategie

+++ 15.45 Uhr: Russland ändert offenbar die militärische Strategie im Donbass. Derweil zeigen Videoaufnahmen, welche der US-Sender CNN veröffentlicht hat, das Ausmaß der Zerstörung in der Ukraine.

Ukraine-Krieg: Selenskyj appelliert an UNO wegen Stahlwerk in Mariupol

Update vom Donnerstag, 05. Mai, 06.45 Uhr: Mit einer russischen Feuerpause in Sicht hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die UNO aufgerufen, das Leben der im Asow-Stahlwerk in Mariupol festsitzenden Verletzten zu retten und bei ihrer Evakuierung zu helfen. „Das Leben der Menschen, die noch dort sind, ist in Gefahr. Alle sind für uns wichtig“, sagte Selenskyj am Mittwoch in einem Telefongespräch mit UN-Generalsekretär António Guterres.

Erstmeldung vom Dienstag, 03. Mai, 09.15 Uhr: Im internationalen Luftraum vor der Insel Rügen kommt es zu einem Eklat: Eurofighter der deutschen Luftwaffe drängen ein russisches Militärflugzeug ab. (jf/tu/lm mit dpa/AFP)

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