+++ 12.15 Uhr: Der Berufsausübung von Frauen im Gesundheitssektor stehe laut einer Stellungnahme der Taliban nichts im Wege. Das teilte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid am Freitagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Das Gesundheitsministerium weise alle Mitarbeiterinnen des öffentlichen Gesundheitssektors in der Hauptstadt sowie in den Provinzen an, zur Arbeit zurückzukehren.
Vor allem aus dem Norden des Landes war zuletzt berichtet worden, dass etwa Hebammen nicht mehr an Sitzungen mit männlichen Ärzten teilnehmen durften. Während des Taliban-Regimes zwischen 1996 und 2001 war es Frauen verboten gewesen, sich von männlichen Ärzten behandeln zu lassen, was zu großen Problemen in der Gesundheitsversorgung geführt hatte. Noch immer ist insgesamt unklar, ob und in welcher Form Frauen in Afghanistan in Zukunft ihre Berufe ausüben dürfen. Journalistinnen hatten in der vergangenen Woche berichtet, dass sie von Taliban-Kämpfern wieder nach Hause geschickt worden seien.
+++ 09.55 Uhr: Frankreich, Türkei, Italien - mehrere Nato-Mitgliedsstaaten haben ihre Evakuierungen aus Afghanistan bereits abgeschlossen. Am heutigen Samstag (28.08.) wird auch Großbritannien die Flüge mit Zivilisten von Kabul zu Ende bringen. Das kündigte General Nick Carter gegenüber der BBC an. „Danach ist noch notwendig, unsere Truppen mit dem letzten Flugzeug rauszuholen.“
Großbritannien hatte sich nach den USA mit den meisten Truppen am Afghanistan-Krieg seit 2001 beteiligt. Insgesamt starben 454 Soldaten im Einsatz am Hindukusch.
Update, 28. August 2021, 06.55 Uhr: Die USA haben ihren Worten Taten folgen lassen. Laut Angaben des Pentagons führte das Verteidigungsministerium einen Drohnenangriff auf einen Führer der Terrormiliz Islamischer Staat in Afghanistan durch. Der IS hatte zuvor die Verantwortung für einen Terrorangriff am Flughafen Kabul übernommen, bei dem insgesamt 183 Menschen gestorben waren.
Der Drohnenangriff ereignete sich in der afghanischen Provinz Nangahar. Er galt dem örtlichen Ableger der Terrormiliz namens IS-Kohrasan. Das teilte Bill Urban, Sprecher des US-Zentralkommandos Centcom, mit. Man habe einen „Planer“ der Terrorgruppe ausschalten wollen. „Ersten Anzeichen zufolge haben wir das Ziel getötet. Wir wissen von keinen zivilen Opfern“, so Urban. Der Planer habe sich laut dem US-Sender Fox News* zum Zeitpunkt des Angriffs in einem Auto befunden und sei mit einem Begleiter gereist. Das Auto habe man zerstört. Ob der Planer an dem Terroranschlag in Kabul beteiligt war, sei nicht endgültig geklärt.
Die verbliebene Botschft der USA in Kabul hat unterdessen ihre Warnung an alle US-Bürgerinnen und -Bürger wiederholt, nicht zum Flughafen der Hauptstadt zu kommen. Die Gefahr durch Terrorangriffe sei weiterhin sehr hoch. „Wer noch am Abbey Gate, am Osttor, Nordtor oder am neuen Innenministerium ist, der sollte sofort gehen“, so die Mitteilung der Botschaft.
+++ 23.00 Uhr: Die US-Regierung hat ihre Entschlossenheit betont, die Drahtzieher des tödlichen Anschlags am Flughafen in Kabul töten zu lassen. „Er hat klar gemacht, dass er nicht will, dass sie noch auf der Erde leben“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, in Washington mit Blick auf die jüngste Drohung von US-Präsident Joe Biden gegen die Terroristen. Psaki reagierte auf die Frage, ob Biden die Urheber der Attacke töten lassen oder vor Gericht stellen wolle.
+++ 19.28 Uhr: Einen Tag nach dem verheerenden IS-Terroranschlag am Flughafen in Kabul steigt die Zahl der gemeldeten Opfer weiter an – auf nun 183 Tote. Unter Bezug auf afghanische Gesundheitsbeamte meldet die New York Times, dass mindestens 170 Menschen bei der Explosion ums Leben gekommen sind. Zudem wurden 200 weitere Menschen verletzt. Nicht hinzugerechnet sind hierbei die 13 getöteten US-Streitkräfte.
Pentagon-Sprecher John Kirby sagte derweil, dass nach dem tödlichen Anschlag weitere Angriffe drohten. Es gebe nach wie vor „konkrete, glaubwürdige Drohungen“. Auf dem Gelände des Flughafens der afghanischen Hauptstadt warten nach US-Angaben noch rund 5400 Menschen auf eine Chance zur Ausreise. US-General Hank Taylor sagte, die USA könnten bis zum „allerletzten Moment“ ihres Militäreinsatzes in Afghanistan Ausreisewillige ausfliegen. Die Streitkräfte hätten die Fähigkeit, „bis ganz zum Ende“ des Einsatzes Menschen an Bord von Militärmaschinen mitzunehmen. Das Pentagon geht davon aus, dass der Anschlag von einer Explosion und nicht wie zuvor berichtet von zwei Explosionen verursacht wurde.
+++ 16.55 Uhr: Trotz des Anschlags außerhalb des Flughafens von Kabul gibt es weiter Evakuierungsflüge aus Afghanistan. Innerhalb von 24 Stunden - zwischen dem frühen Donnerstagmorgen (26.08.2021) und dem frühen Freitagmorgen (27.08.2021) Washingtoner Zeit - brachten die USA und ihre Verbündeten rund 12.500 Menschen außer Landes, wie das Weiße Haus am Freitag mitteilte. 8500 seien vom US-Militär ausgeflogen worden, 4000 wiederum in Maschinen internationaler Partner.
Ein Teil der 24-Stunden-Spanne lag vor dem Terrorangriff nahe dem Flughafen, der den Flugbetrieb zeitweise lahmgelegt hatte. Nach Angaben des Weißen Hauses flogen die USA und ihre Verbündeten seit dem Start der Evakuierungsmission in Kabul Mitte August rund 105.000 Menschen aus. Bei dem Anschlag außerhalb des Flughafens in Kabul hatten Selbstmordattentäter und eine Reihe von Kämpfern der Terrormiliz „IS“ am Donnerstag viele Zivilisten und mindestens 13 US-Soldaten getötet.
Frieden und Sicherheit nach Jahrzehnten des Krieges - das ist das Argument, mit dem die Taliban in Afghanistan für sich geworben haben. Nun stehen sie vor der schwierigen Aufgabe, dieses Versprechen einzulösen. In ihrem Kampf zur Rückeroberung der Macht haben die Taliban in den vergangenen Jahren häufig auf Selbstmordanschläge gesetzt. Nach ihrer Machtergreifung müssen sie nun selbst gegen diese Art der Gefahr kämpfen.
+++ 12.51 Uhr: Das von Russland angeführte Militärbündnis CSTO (Collective Security Treaty Organization) hat für die kommenden zwei Monate Militärübungen in Kirgistan und Tadschikistan angekündigt. Der Grund für die Militärübungen sei die derzeitige Lage in Afghanistan, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax. Demnach soll die russische Regierung befürchten, dass islamistische Gruppierungen ihren Einfluss in Zentralasien stärken könnten.
+++ 10.45 Uhr: Die Zahl der Toten durch die Terroranschläge am Flughafen Kabul steigt weiter. Die Nachrichtenagentur AP berichtet, dass 95 Menschen aus Afghanistan gestorben sein sollen. Hinzu kommen wohl 13 Mitglieder der US-Armee – sprich: in Summe mindestens 108 Todesopfer.
+++ 8.15 Uhr: Durch die Terroranschläge am Flughafen Kabul sind nach derzeitigem Stand mindestens 73 Menschen ums Leben gekommen. Dabei handelt es sich um 60 Bürgerinnen und Bürger aus Afghanistan und 13 Mitglieder der US-Armee. Laut Angaben der US-Regierung hatten sich am Donnerstagnachmittag zwei Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt und damit für Explosionen und Verwüstung gesorgt. Zudem gab es Berichte von einer dritten Explosion (s. Update v. 20.21 Uhr). Der Islamische Staat (IS) hat die Terrorakte mittlerweile für sich reklamiert.
US-Präsident Joe Biden verurteilte die Anschläge in Kabul – und drohte der islamistischen Miliz mit Vergeltung (s. Update v. 5.00 Uhr).
Update von Freitag, 27.08.2021, 5.00 Uhr: Nach dem Anschlag in der Nähe des Flughafens von Kabul hat US-Präsident Joe Biden den dafür verantwortlichen Terroristen mit Vergeltung gedroht. „Wir werden Euch jagen und Euch dafür bezahlen lassen“, sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus.
+++ 22.57 Uhr: Weitere Politiker:innen haben sich zu dem verheerenden Anschlag am Flughafen in Kabul geäußert. „Meine Gedanken und Gebete sind bei unseren amerikanischen Verbündeten“, schrieb Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in Bezug auf die verstorbenen US-Streitkräfte bei Twitter. Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner teilte auf dem Kurznachrichtendienst mit: „Der Anschlag am Flughafen in #Kabul ist entsetzlich. Wir gedenken der Opfer. Die Gefährlichkeit der akuten Lage wurde bestätigt.“
+++ 22.45 Uhr: Nach Angaben der Taliban handelt es sich bei den jüngst vernommenen Detonationen in Kabul um „kontrollierte Sprengungen“ des US-Militärs am Flughafen. Diese seien von den Streitkräften durchgeführt worden, um eigene Ausrüstung zu zerstören, teilte ein Sprecher der Islamisten auf Twitter mit. Die Bürger:innen der afghanischen Hauptstadt müssten sich deswegen keine Sorgen machen, hieß es.
+++ 22.05 Uhr: Die Lage in Kabul ist weiterhin extrem unübersichtlich und chaotisch. Immer wieder sind Schussgeräusche in der afghanischen Hauptstadt zu hören, berichten Reporter unter anderem von Al Jazeera. Marcus Yam, Journalist der Los Angeles Times, schreibt derweil auf Twitter, es habe kürzlich eine „sehr große Explosion“ gegeben. „Das ganze Haus zitterte“, so Yam. Auch nach Angaben von Mitarbeitern der Nachrichtenagentur AFP war eine starke Explosion zu vernehmen. Die Ursache der Detonation, die sich wenige Stunden nach dem Doppelanschlag vor dem Flughafen von Kabul ereignete, war zunächst unklar.
+++ 21.30 Uhr: Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums haben sich bei den Terroranschlägen am Flughafen in Kabul mindestens zwei Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Nach den Detonationen hätten eine Reihe von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) das Feuer auf Zivilist:innen und Streitkräfte eröffnet, so US-General Kenneth McKenzie.
+++ 20.33 Uhr: Mindestens 60 Menschen wurden bei den Explosionen am Flughafen Kabul getötet und 140 weitere verletzt. Dies sagte ein hochrangiger Gesundheitsbeamter der BBC.
+++ 20.21 Uhr: Die Opferzahlen steigen nach den Explosionen am Flughafen Kabul. Nach Angaben des US-amerikanischen Nachrichtensenders Fox News sind mindestens zehn US-Marines ums Leben gekommen. Laut einem Reporter des Fernsehsenders Al Jazeera war zudem vor kurzer Zeit eine dritte Bombe zu hören. Dies berichtet ebenfalls der staatliche chinesische Sender CGTN und der russische Auslandssender RT.
+++ 19.17 Uhr: Die Luftwaffe hat alle deutschen Streitkräfte, Diplomat:innen und verbliebenen Polizeikräfte aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen.* Das sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in Berlin nach dem Start der letzten Maschine.
+++ 19.00 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geht davon aus, dass es in der afghanischen Hauptstadt Kabul einen oder mehrere Selbstmordanschläge gegeben hat. Sie sagte in Berlin, dies sei ein „absolut niederträchtiger Anschlag in einer sehr, sehr angespannten Situation“.
+++ 18.25 Uhr: Annalena Baerbock hat erschüttert auf die Anschläge in Kabul reagiert. „Meine Gedanken sind bei den Opfern & den Hinterbliebenen. Die Lage ist dramatisch. Wir müssen weiter alles daran setzen, dass auch nach dem Ende der Evakuierungsflüge den Menschen geholfen wird, die unseren Schutz benötigen“, schrieb die Kanzlerkandidatin der Grünen auf Twitter.
+++ 18.07 Uhr: Frankreich will ungeachtet der Anschläge in Kabul seine Evakuierungsflüge nach Möglichkeit fortsetzen. Präsident Emmanuel Macron sagte bei einem Besuch in Dublin, sein Land werde alles versuchen, um noch „mehrere hundert Menschen“ aus Afghanistan zu retten. Macron sagte, es warteten noch 20 Busse mit Afghanen und binationalen Staatsangehörigen in der Nähe des Kabuler Militärflughafens, die Frankreich über die Vereinigten Arabischen Emirate ausfliegen wolle. Es gebe aber keine Garantie, dass dies gelinge, „denn wir haben die Sicherheitslage nicht unter Kontrolle“.
„Badri 313“: Dieses Taliban-Spezialkommando belagert den Flughafen Kabul
+++ 17.45 Uhr: Der Pentagon-Sprecher John Kirby hat die Anschläge am Flughafen Kabul auf Twitter als „komplexe Attacke“ bezeichnet. Es gibt US-amerikanische Opfer – weiterhin ist jedoch unklar, ob es unter ihnen auch Tote gibt.
+++ 17.27 Uhr: US-Präsident Joe Biden befindet sich derzeit im Situation Room, so ein Beamter des Weißen Hauses gegenüber CNN. Er wird über die Lage in Afghanistan unterrichtet.
+++ 16.45 Uhr: Der US-Sender Fox News* berichtet, dass es in Kabul zu einer zweiten Explosion gekommen sei. Der französische Botschafter David Martinon hatte vor wenigen Minuten gewarnt, dass es dazu kommen könnte (s Update von 16.25 Uhr). Das türkische Verteidigungsministerium hat bestätigt, dass es eine zweite Explosion gab.
+++ 16.34 Uhr: Offenbar gibt es zahlreiche Tote durch die Explosion am Flughafen von Kabul. Die Nachrichtenagentur Al Jazeera spricht von mindestens zehn Menschen, die gestorben sein sollen. Zudem gebe es zahlreiche Verletzte, darunter auch Soldaten der US-Armee. John Kirby, Pentagon-Sprecher, sprach auf Twitter von einer „unbekannten Zahl“ von Opfern.
+++ 16.30 Uhr: Die Hinweise häufen sich, dass es sich tatsächlich um einen Selbstmordanschlag am Flughafen von Kabul gehandelt haben soll. Nun berichtet der TV-Sender CNN, dass drei Beamte der US-Regierung die Lage als einen Terroranschlag eingeschätzt haben sollen.
+++ 16.25 Uhr: Der französische Botschafter in Afghanistan, David Martinon, hat auf Twitter vor einer womöglich drohenden zweiten Explosion gewarnt. Wer sich an den Zugängen zum Flughafen aufhalte, solle sich so schnell wie möglich in Sicherheit bringen.
+++ 15.45 Uhr: Offenbar ist es am Flughafen in Kabul zu einer Explosion gekommen. Das berichtet das US-Magazin Politico und die Deutsche Welle. Den Berichten zufolge soll sich die Explosion an einem Zugangstor zum Flughafengelände ereignet haben.
+++ 14.00 Uhr: Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat vor einer immer weiter wachsenden Terrorgefahr um den Flughafen in Kabul gewarnt. „Wir wissen, dass die Terrordrohungen sich massiv verschärft haben, dass sie deutlich konkreter geworden sind“, sagte sie am Donnerstag in Berlin. „Wir befinden uns jetzt in der sicherlich hektischsten, in der gefährlichsten, in der sensibelsten Phase.“
Der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr soll wegen des bevorstehenden Abzugs der US-Streitkräfte vom Flughafen und der wachsenden Terrorgefahr in Kürze enden. Am Donnerstag flog die Bundeswehr aber Kabul noch an. Die deutsche Botschaft hat bereits am Mittwoch davor gewarnt, zum Flughafen zu kommen. Kramp-Karrenbauer sagte, man arbeite zwar „fieberhaft“ an der weiteren Evakuierung, müsse aber die Terrorgefahr berücksichtigen. „Das ist keine Einzelfrage für die Bundesrepublik Deutschland, das ist im Moment die Einsatzsituation für alle anderen Staaten auch.“
+++ 12.30 Uhr: Das Welternährungsprogramm plant offenbar eine neue Luftbrücke. Das kündigte WFP-Direktor David Beasley am Donnerstag an. Man wolle mithilfe der neuen Luftbrücke die humanitäre Versorgung Afghanistans sicherstellen, so Beasley. Geplant sei, dass Flugzeuge zwischen Islamabad (Pakistan) und Kabul (Afghanistan) pendeln. Zweck seien Reisemöglichkeiten von Angestellten der Hilfsorganisationen sowie den Vereinten Nationen und die Überbringung von dringend benötigten Gütern.
Die Versorgungslage in Afghanistan ist angespannt. Es fehlt an lebensnotwendigen Grundlagen, wie Medikamenten oder Lebensmitteln. Seitdem die Taliban die Macht übernommen haben, hat sich die Lage vor Ort nochmals verschärft. Laut Daten der Vereinten Nationen sind rund 18 Millionen Menschen im Land auf Nothilfe angewiesen.
Erstmeldung von Donnerstag, 26.08.2021, 11.15 Uhr: Mehr als 500 US-Bürgerinnen und Bürger sollen sich noch in Kabul aufhalten. Das berichtete US-Außenminister Anthony Blinken. Insgesamt habe die US-Armee gemeinsam mit ihren Alliierten, darunter auch Deutschland, mehr als 82.000 Personen evakuiert, so Blinken auf einer Presskonferenz am Mittwoch.
Wie viele US-Bürgerinnen und Bürger wirklich noch in Afghanistan seien, wisse man nicht, gestand der US-Außenminister. Es könnten sich durchaus weitere 1000 Menschen mit US-Staatsbürgerschaft in dem Land aufhalten, das die Taliban mittlerweile übernommen haben. „Es geht hier um echte Menschen mit echten Ängsten“, so Blinken.
Während die ausländischen Mächte ihre Bemühungen fortsetzen, Landsleute und einheimische Hilfskräfte aus Afghanistan zu bringen, wächst in der Hauptstadt Kabul die Angst vor Terroranschlägen. Vor allem der Flughafen könnte zum Ziel der Terrormiliz Islamischer Staat werden. Davor warnten die Botschaften der USA, Großbritannien und Australien. Man solle „das Gebiet sofort verlassen“, so eine Mitteilung.
Laut der Nachrichtenagentur Al Jazeera ist in Afghanistan vor allem der IS-Ableger „Islamischer Staat Khorasan Provinz“ (ISKP) aktiv. Die Untergruppierung gilt als Erzfeind der Taliban und die Möglichkeit für einen Terroranschlag ist derzeit besser als je zuvor. „Es ist gerade sehr einfach für einen Selbstmordattentäter, die Zugangsstraßen zum Flughafen zu erreichen, die vollgestopft mit Menschen sind“, sagte Ahmedullah Rafiqzai, Mitarbeiter am Flughafen in Kabul, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Aber die Leute wollen nicht von hier weg, trotz aller Warnungen. Sie wollen aus dem Land, sie haben keine Angst, beim Versuch zu sterben.“ (dil/tu mit dpa/AFP) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.