Klimawandel: Mehrheit der Deutschen will strengere Maßnahmen
Die Mehrheit der Deutschen fordert strengere Maßnahmen beim Klimaschutz. Das sagt eine neue Studie der Europäischen Entwicklungsbank (EIB).
Kassel – Der Klimawandel wird ein immer wichtigeres Thema. Das sieht auch die große Mehrheit der Deutschen so. Sie hält den Klimawandel und seine Folgen in diesem Jahrhundert für die größte Herausforderung der Menschheit: 72 Prozent gaben an, dass sich der Klimawandel auf ihren Alltag auswirke.
Eine Steuer auf Produkte und Dienstleistungen, die am stärksten zur Erderwärmung beitragen, würden demnach sechs von zehn Deutschen begrüßen. Dies ergab eine Umfrage der Europäischen Entwicklungsbank (EIB), die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch (27.10.2021) vorlag.
Klimawandel: „Strengere Maßnahmen, bessere Lösungen“ gefordert
Demnach sind 88 Prozent der Deutschen für eine Garantie von mindestens fünf Jahren für Elektro- oder Elektronikgeräte. 85 Prozent sagten zudem, dass sie dafür seien, Kurzstreckenflüge durch umweltfreundlichere Schnellzugverbindungen zu ersetzen.
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Auf die Frage, welche Energiequellen ihr Land nutzen soll, nennt die Mehrheit der Deutschen (58 Prozent) laut AFP erneuerbare Energien. Europaweit setzen darauf sogar 63 Prozent der Befragten. Beim Thema Kernenergie sind sich die Europäer aber weitgehend einig: Nur elf Prozent der Deutschen und zwölf Prozent der Europäer sprechen sich für den Ausbau der Atomenergie aus, um die Erderwärmung zu bekämpfen.
Klimawandel: 30.000 Menschen wurden für die repräsentative Umfrage befragt
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle sagte, eine große Mehrheit der Deutschen fordere von den Behörden strengere Maßnahmen und bessere Lösungen wie Ökostrom, um den Klimawandel in den Griff zu bekommen. Im Vorfeld der Klimakonferenz in Schottland Anfang November sei dies „ein klarer Auftrag an uns, noch mehr zu tun, um die grüne Wende zu beschleunigen“. Die EIB finanziere Projekte für saubere Energie, Energieeinsparungen, nachhaltige Mobilität und Innovationen.

Die EIB ließ vom 26. August bis 22. September in 30 Ländern eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragen. Insgesamt waren es laut AFP mehr als 30.000 Menschen. Die Bank ist eine Einrichtung der EU für langfristige Finanzierungen. Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. (Luisa Ebbrecht)
Zuletzt fand in Kassel die größte Fridays for Future-Demo* seit Beginn der Corona-Pandemie statt. Tausende Teilnehmer waren in der Stadt unterwegs. Ein Student aus Kassel setzt sich ebenfalls gegen den Klimawandel* ein