Update vom 8. Dezember, 12.40 Uhr: Nach der ersten Hinrichtung im Iran im Zusammenhang mit den Protesten gegen das Regime äußerte sich nun der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt, zum Vorfall. „Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag ist bestürzt über die erste Hinrichtung im Zusammenhang mit den Protesten gegen das iranische Regime“, betonte Hardt in einer Pressemitteilung.
„Damit hat die Teheraner Führung der Weltgemeinschaft erneut ihren Charakter offengelegt“, so der Unionspolitiker. Es handle sich um ein „Terrorregime, das ausschließlich am eigenen Machterhalt interessiert ist, ein Regime, das auf Kosten der eigenen Bevölkerung das Land ausplündert und das als Terrorfinancier die gesamte Region im Nahen und Mittleren Osten destabilisiert“, unterstrich Hardt zudem.
In seiner Erklärung wandte sich Hardt auch an die Bundesregierung. „Wir erwarten von der Ampel-Regierung, dass sie sich stärker als bisher von der Führung in Teheran distanziert“, betonte er.
Erstmeldung vom 8. Dezember: Teheran/München - Im Iran hat es nach den Protesten gegen das Mullah-Regime nun eine Hinrichtung gegeben. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf iranische Staatsmedien. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, wurde am Donnerstag (8. Dezember) ein Mann hingerichtet, der Ende September bei einer Straßenblockade in Teheran ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Milizen verletzt hatte.
Der Mann sei Ende September in Teheran verhaftet worden, berichtete Irna. Ein Revolutionsgericht in der Hauptstadt Teheran habe ihn gemäß islamischer Rechtsauffassung wegen „Kriegsführung gegen Gott“ verurteilt. Demnach wurde ihm zur Last gelegt, eine Sicherheitskraft mit einer Waffe angegriffen sowie Schrecken verbreitet zu haben.
In den vergangenen Wochen wurden im Iran bereits mehrere Todesurteile gegen Demonstranten verhängt. Die Justiz hat angesichts der Proteste einen harten Kurs angekündigt. Auch im Parlament forderten Abgeordnete harte Urteile bis zur Todesstrafe für die Tausenden inhaftierten Protestteilnehmer. Nach Einschätzungen von Menschenrechtlern wurden seit Mitte September mindestens 470 Demonstranten getötet und mehr als 18.000 verhaftet.
Auslöser der landesweiten Proteste war der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini. Sie starb am 16. September im Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. (AFP/dpa/frs)