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Expertin bei „Hart aber fair“ nicht zuversichtlich: „Wir müssen noch lange auf Vergnügen verzichten“

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Professorin Susanne Herold machte den „Hart aber fair“-Zuschauern wenig Hoffnung auf eine Normalisierung in Deutschland.
Professorin Susanne Herold machte den „Hart aber fair“-Zuschauern wenig Hoffnung auf eine Normalisierung in Deutschland. © ARD/Screenshot

Bei „Hart aber fair“ am Montagabend gaben Experten ihre Meinung zur Wirtschaftssituation in Deutschland. Nicht alle Gäste waren zuversichtlich.

Köln - „Die zweite Woche in einem weitgehend gelähmten Land hat begonnen.“ Mit diesem Satz eröffnete Moderator Frank Plasberg die ARD-Sendung „Hart aber fair“ am Montagabend (30. März). Es handelte sich um ein „Hart aber fair - extra“. Die Fragen des Abends wurden von den Zuschauern gestellt. Experten antworten - mit Sicherheitsabstand. 

Das Thema des Abends:„Das Virus befällt die Wirtschaft: Wieviel bleibt von unserem Wohlstand?“ Denn die wirtschaftliche Situation in Deutschland spitzt sich zu. Frank Plasberg erläuterte kurz die Situation - kaum einer habe sich vorstellen können wie schnell die Insolvenz drohen wird. Wieviele Familien an Existenzen mit „dran hängen“. 

Hart aber fair: Deutschlands Wirtschaft ist gelähmt

Seine Gäste sollen Antworten liefern. Darunter sind auch direkt betroffene Personen wie eine Busunternehmerin. Rat kommt unter anderem von der Wirtschaftspsychologin Eva Schulte-Austum und der Infektiologin Dr. Susanne Herold. Viele Fragen drehen sich um den Rettungsschirm der Regierung. 

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) setzt dabei aber sofort auf die Verantwortung und Vernunft der Bürger. „Stinksauer“ ist er jedoch über die Reaktionen von Großkonzernen wie Adidas. Adidas hatte auf sich aufmerksam gemacht, da sie Mieten aussetzen wollen. Der Hersteller hat seine Entscheidung in zwischen kommentiert.

Hubertus Heil betont, dass die Bundesregierung dieses Gesetz für Menschen „mit echten Zahlungsschwierigkeiten gemacht habe“. Er sei froh über die öffentliche Empörung - schließlich habe diese schon ein Umdenken herbeigeführt. 

„Hart aber Fair“: „Ich würde mir eine Anlaufstelle wünschen“

Eine verzweifelte Zuschauerin aus NRW wendet sich an die Experten. Ihr Veranstaltungsunternehmen ist geschlossen - sie und ihr Freund sind von Kurzarbeit und Einnahmeverlusten betroffen.

Die Infektiologin Susanne Herold sieht auch auf lange Sicht keine Besserung für Großveranstaltungen wie Fußballspiele oder Konzerte. „Ich kann da keine Prognose abgeben“. Trotzdem sei damit zu rechnen, dass wahrscheinlich auf „alles was Vergnügen mit sich bringt“ noch auf längere Zeit „verzichtet“ werden muss. Herold ist Professorin für Infektionskrankheiten der Lunge am Universitätsklinikum Gießen

Auch die Bundesregierung hält wohl bis auf Weiteres keine Lockerung der Kontaktverbote* für möglich. In Bayern ist die Ausgangsbeschränkung bereits verlängert worden.

mak

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