Neuer Wolkenkratzer für die Skyline in Frankfurt

Die Skyline in Frankfurt wächst: In der Innenstadt entsteht ein neuer Wolkenkratzer. Das Hochhaus soll fast 200 Meter hoch werden.
- Die Skyline in Frankfurt bekommt einen neuen Wolkenkratzer
- Der Wolkenkratzer wird das sechsthöchste Hochhaus in der Innenstadt
- Vorgesehen sind zwei leicht gegeneinander versetzte Türme
Frankfurt - Die Frankfurter Skyline wird um ein Hochhaus reicher. Auf ihrem Grundstück an der Neuen Mainzer Straße 57-59 lässt die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) nach Plänen von KSP Jürgen Engel Architekten einen 195 Meter hohen Turm errichten. Die Pläne von 2001 wurden weitgehend übernommen.
Wie Helaba-Vorstand Christian Schmid sagte, erhält das Weltkulturen-Museum eine Dependance im vierten Obergeschoss des neuen Wolkenkratzer in Frankfurt auf 900 Quadratmetern. Damit erweiterten sich die Möglichkeiten für das Museum, seine rund 65.000 Objekte umfassende Sammlung aus Ozeanien, Afrika, Südostasien sowie Amerika besser zu präsentieren, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD).
Skyline in Frankfurt: Neuer Wolkenkratzer wird 195 Meter hoch
Geplant seien Wechselausstellungen, in denen das Weltkulturen-Museum unter anderem empfindliche Kunstwerke aus Naturmaterialien gezeigt werden könnten. Dies sei in den beiden Villen am Schaumainkai in Frankfurt, in denen es keine Klimatisierung gebe, bislang nicht möglich. Auch würden Objekte mit kolonialer Herkunft stärker thematisiert. Die Dependance soll über einen Aufzug barrierefrei zugänglich sein. Die museale Nutzung ist mietfrei und läuft über 15 Jahre.
Wie Christian Schmid weiter ausführte, wird das bestehende Gebäude zum Sockel des neuen Hochhauses, das die Frankfurter Skyline ergänzt. Die Fassade des Altbaus bleibe erhalten, ebenso die Rotunde im Foyer. Die Rotunde werde abgebaut, saniert und anschließend wieder in das neue Hochhaus in Frankfurt integriert. Darauf habe sich die Helaba mit dem Denkmalschutz verständigt.
Das Foyer sollen die Besucherinnen und Besucher des Museums sowie die Mieter der Büroflächen gemeinsam nutzen können. Zu Bauzeit, Kosten und potenziellen Mietern des neuen Wolkenkratzers in Frankfurt machte Schmidt auf Nachfrage keine Angaben. Er nannte das neue Hochhaus einen „Eyecatcher in prominenter Lage“.
Frankfurt: Neuer Wolkenkratzer für die Skyline soll 52 Obergeschosse haben
Vorgesehen sind zwei leicht gegeneinander versetzte Türme. Die Glasfassade eines Turms verläuft gestuft nach oben. Die Fassade ist durchsichtig, was als Kontrapunkt zum verspiegelten Doppelturm der Deutschen Bank verstanden wird. Die Helaba will das Hochhaus komplett vermieten. Die Frankfurter Skyline ist einzigartig und unverwechselbar.
Der neue Wolkenkratzer in der Frankfurter Innenstadt hat 52 Obergeschosse sowie vier bis fünf Untergeschosse für die Tiefgarage. Die Bürofläche beträgt 66.000 Quadratmeter. Der Projektname lautet momentan „Hochhaus an der Neuen Mainzer Straße“, vormals war es unter „Veritas“ bekannt. Durch den Bau des neuen Wolkenkratzers wächst die Skyline in Frankfurt weiter, auch im Westen entstehen neue Hochhäuser.
Planungsdezernent Mike Josef (SPD) hob hervor, dass die ersten vier Obergeschosse für die öffentliche Nutzung gedacht seien. So könnten zum Beispiel ein Café, ein Restaurant oder Läden einziehen. „Es wäre schön, wenn nicht noch ein weiteres Fitnessstudio hinzukommt“, sagte er.
Neuer Wolkenkratzer: Sechstshöchstes Hochhaus für die Skyline in Frankfurt
Josef wies auf den neuen Weg hin, der zwischen Neuer Mainzer Straße und den Wallanlagen für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden soll. Er zeigte sich überzeugt, das Hochhaus werde dem „toten Winkel“ im Knick der Neuen Mainzer Straße neues Leben einhauchen. Das Stadtplanungsamt arbeite seit Jahren daran, das Bankenviertel stärker für Passanten zu öffnen.
Hartwig sprach von der „Kulturmeile“, die in den Wallanlagen vom Opernplatz bis zum Willy-Brandt-Platz einen weiteren Baustein erhalte. Zur Kulturmeile zählten bereits Oper und Schauspiel, das English Theatre im Gallileo-Hochhaus sowie die Dependance des Museums für Moderne Kunst (MMK-Tower) im Taunusturm – dort sind seit 2014 Wechselausstellungen auf rund 2000 Quadratmetern zu sehen.
„Der MMK-Tower war die Voraussetzung dafür, die Idee einer Dependance für das Weltkulturen-Museum weiter zu verfolgen“, sagte Hartwig. Die Mischnutzung mit Café, Ausstellungsort und Büros nannte sie „sehr zeitgemäß“.
„Es ist hervorragend, dass das Weltkulturen-Museum endlich mehr Platz bekommt, um seine herausragende Sammlung zu präsentieren“, sagte Renate Wolter-Brandecker, die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Da die Bauvoranfrage positiv beschieden worden sei, könne mit dem Bau „zeitnah“ begonnen werden. Ein Neubau beziehungsweise Erweiterungsbau des Museums war zuvor zweimal dem Rotstift der Stadtpolitik zum Opfer gefallen.
Von Florian Leclerc