Stimmungsvolles Finale des Hanauer Kultoursommers

Hanau. Das Finale des Hanauer Kultursommers hat es noch einmal in sich gehabt. Die „Danceperados of Ireland“ hat den Besuchern einen tollen und stimmungsvollen Abschluss mit irischer Musik und Tänzen beschert.
Von Esther GeorgeMit Musik und Picknick im Grünen ist es nach der Wilhelmsbader Sommernacht zum Abschluss des Hanauer Kultoursommers am Sonntag direkt weiter gegangen. Die „Danceperados of Ireland“ bescherten den Besuchern, die es sich auf Stühlen, Bänken und Decken im Wilhelmsbader Park gemütlich gemacht hatten, ein tolles und stimmungsvolles Finale mit irischer Musik und Tänzen.„Ich bin total euphorisiert“, zeigte sich auch Bernd Michel vom Veranstaltungsbüro angesichts der vielen Besucher begeistert. „Ich dachte, es kämen heute Abend vielleicht 500 Besucher und jetzt sind es doch nochmal zwei- bis zweieinhalbtausend“.
Irische Musikkultur wieder aufleben lassenWeg vom romantisierenden Klischee und Kommerz anderer irischer Tanz-Shows haben es sich die „Danceperados of Ireland“ als Ziel gesetzt, die authentische irische Musikkultur mit ihren traditionellen Tänzen und ihrem Liedgut aufleben zu lassen. Das Ensemble legte bei seiner Show den Fokus auf das Leben der „travelling people of Ireland“, der Nomaden Irlands, mit ihren ungewöhnlichen Bräuchen und Ritualen, mit ihrem Gesang und ihren Tänzen, und dazu gehörte vor allem, dass die Stücke alle live gespielt und gesungen wurden.Das Repertoire reichte von melancholischen Balladen bis zu heiteren, ausgelassenen Stücken. Geige und Akkordeon als Soloinstrumente komplettierten sehr stimmungsvoll das Instrumenten-Quintett, und auch der Live-Gesang, zum Teil solo oder auch sehr schön zweistimmig intoniert, verlieh den Stücken nicht nur die Ursprünglichkeit des Irish Folk, sondern riss auch das Publikum sogleich mit.
Pferdezüchter, Scherenschleifer und VolksliedsängerDazu begeisterten die rasanten Stepptänze in diversen Formationen die Besucher und zeigten eindrücklich, wie tanzwütig und lebensfroh das irische Volk sein kann. Unglaublich beeindruckend war auch der Auftritt der beiden Tänzer, die - ganz ohne Musik - einen rhythmisch komplexen Stepptanz absolut synchron auf die Bühne legten.Mit kurzen Erläuterungen über die „travelling people“, die im 18. Jahrhundert als Pferdezüchter, Scherenschleifer und Volksliedsänger von einer Grafschaft zur nächsten zogen, und mit alten Fotografien, die auf der rückwärtigen Leinwand der Bühne eingeblendet wurden, erhielten die Besucher einen anschaulichen Einblick in das Leben dieser bis heute existierenden Minderheit.
Positives Resümee des Kultoursommer Aber auch diejenigen, die einfach nur wegen der Musik und der temperamentvollen irischen Tänze gekommen waren, genossen die Abschlussveranstaltung des „Kultoursommers“ bei freiem Eintritt, und sogar der Nachwuchs ließ sich von den lebensfrohen Klängen inspirieren und hüpfte auf der Wiese im Rhythmus mit.
„Rundum positives gelaufen und fast nur positives Feedback von den Besucher“, lautete Michels Resümee zu den drei Wochen Hanauer Kultoursommer mit 22 Veranstaltungen. Allein bei den Veranstaltungen im Fronhof seien rund 4500 Besucher insgesamt gewesen, und dass, obwohl an manchen Tagen in Hanau auch Veranstaltungen parallel liefen. Viele überregionale Besucher und sogar Anfragen aus Berlin konnte Michel verzeichnen: „Nach diesen drei Wochen kann man sagen: Hanau ist sicherlich Kulturhauptstadt."