Regisseurin Isabel Gathof erhält Wolfgang-Arnim-Nagel-Förderpreis

Hanau. Mit erfrischender Jugendlichkeit, Unbekümmertheit und Natürlichkeit nimmt die gebürtige Hanauerin Isabel Gathof am Sonntagabend im Roten Saal von Schloss Philippsruhe einen weiteren Preis für ihr Werk und Schaffen entgegen: den diesjährigen Förderpreis der Wolfgang-Arnim-Nagel-Stiftung.
Von Monica Bielesch
Fast zu Tränen gerührt nahm die junge Regisseurin und Filmproduzentin die goldene Preisstatue, die einen glitzernden Stern in die Höhe reckt, von Barbara Nagel entgegen. Die Frau des verstorbenen Stiftungsgründers, Wolfgang Arnim Nagel, wünschte der jungen Preisträgerin, dass sie sich immer daran erinnern solle, dass sie ihre ersten Erfolge in Hanau feiern konnte. „Ein Stern, der deinen Namen trägt“, sagte Nagel.
Dann fiel Gathof, die in einer schimmernden grünen Abendrobe auftrat, sogar Oberbürgermeister Claus Kaminsky um den Hals, der sie zuvor in den höchsten Tönen gelobt hatte. In ihrer Dankesrede, die Gathof völlig spontan und herrlich erfrischend gestaltete, erzählte sie: „Ich wollte schon immer Regisseurin werden, so wie der kleine Drache bei Grisu, der immer Feuerwehrmann werden wollte.“ Ihre Motivation sei vor allem die Liebe gewesen. Die Liebe zu ihrer Heimat, zur Geschichte und zu spannenden Geschichten, die sie erzählen wollte.
In den fünf Jahren, die sie an ihrem preisgekrönten und nun gefeierten Film „Daniel Moritz Oppenheim: Der erste jüdische Maler“, gearbeitet habe, habe es auch Zeiten der Krisen und der Einsamkeit gegeben. Aber sie habe immer gewusst, dass sie ihrem Herzen und ihrer Intuition folgen müsste.
Mit diesem unerschütterlichen Glauben an ihre Vision hat sie auf ihrem Weg viele Menschen überzeugen und für sich gewinnen können. So wie den Oberbürgermeister. Der wusste schon nach der ersten Begegnung mit Gathof: „Aus der wird noch mal was“, erzählte er in seinem Grußwort den Gästen der Preisverleihung.
Oder die HA-Redakteurin Jutta Degen-Peters, die die Laudatio hielt. „Sie hat die Gabe, Menschen zu begeistern.“ Sie wünschte der Preisträgerin, dass sie weiter ihren Weg in die Welt hinaus mache. „Immer mit Hanau auf dem Silbertablett, denn Hanau hat was zu bieten.“ Das ein junger Mensch sich als Botschafterin ihrer Heimatstadt und Bewahrerin von Heimatgeschichte sehe, sei bemerkenswert, so Degen-Peters.
Gerade diese Verdienste um die Stadt und ihre Geschichte hob auch der OB hervor. „Die Stadt Hanau ist stolz auf sie.“ Kaminsky dankte auch der Familie Nagel für den Förderpreis, der wichtig sei, damit junge künstlerische Talente an sich glauben und ihre Ideen verwirklichen.
Für die Stiftung betonte Sabine Dorothee Krempel, Tochter des Stiftungsgründers, das der Förderpreis nicht nur für den Oppenheim-Film verliehen werde. Sondern auch für das gesamte Schaffen Gathofs, die dadurch eine Vermittlerin zwischen Kulturen sei, eine Botschafterin ihrer Heimatstadt und eine Bewahrerin von Geschichte. „Es geht ihr immer um die Menschen, ihre Geschichte und ihre Geschichten“, so Krempel.
Jüdische Lieder zweier Musiker und ein kurzer Filmzusammenschnitt über die Dreharbeiten rundeten die gelungene Preisverleihung ab.