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Corona-Studie: Covid-19 könnte saisonal auftreten - Kontaktbeschränkungen bis 2022?

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Von: Marina Kraut

Coronavirus - Die Kontaktbeschränkung könnte noch länger notwendig sein vermuten US-Forscher.
Coronavirus - Die Kontaktbeschränkung könnte noch länger notwendig sein vermuten US-Forscher. (Symbolbild) © dpa / Uwe Anspach

Kontaktbeschränkungen gehörten zu den ersten Maßnahmen der Regierungen, um die Corona-Pandemie einzuschränken. Eine US-Studie vermutet: Wir werden sie noch lange haben.

München - Soziale Distanz statt Nähe: Viele Regierungen* auf der ganzen Welt fordern derzeit eine strenge Einhaltung diverser Regelungen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Ein Ende der strengen Maßnahmen scheint nicht mehr all zu weit entfernt, die Bundesregierung berät wohl bereits über Lockerungen. Auch in Österreich dürfen Geschäfte teilweise schon wieder öffnen. 

Doch die Gefahr auf einen erneuten Shutdown besteht. Eine zweite Infektionswelle könnte kommen. US-Forscher vermuten deshalb, dass Kontaktbeschränkungen und damit soziale Distanz in weiteren Phasen nötig werde.

Coronavirus: Soziale Distanz könnte phasenweise wiederkehren

Die Studie der Wissenschaftler der Universität Harvard geht davon aus, dass eine einzige Phase der sozialen Distanz nicht ausreichen werde, um die Ausbreitung von Sars-CoV-2 einzudämmen. Um mittelfristig ein für Krankenhäuser haltbares Niveau zu erreichen, seien weitere Phasen bis 2022 notwendig, sagt Studienautor Stephen Kissler

Solange keine Behandlungsmethoden und kein Impfstoff* gefunden worden sind, seien Kontaktsperren weiterhin notwendig, so die Forscher. Ihre Untersuchung basiert auf der Annahme, dass Covid-19 zukünftig saisonal auftreten könnte. Das heißt: Besonders in den Wintermonaten wäre mit einer hohen Zahl an infizierten Personen zu rechnen - ähnlich wie bei einer Grippe.

Coronavirus: Harvard-Wissenschaftler untersuchen Verbreitung von Covid-19

Ihre Forschungen haben die Wissenschaftler anhand Computermodellen berechnet und im Fachmagazin „Science“ veröffentlicht. Wiederkommende massive Häufungen von infizierten Personen würden die Krankenhäuser überlasten, wie es jetzt vor allem in den USA der Fall ist. Soziale Distanz und Ausgangsbeschränkungen können die Infektionskurve abflachen und sind deshalb wohl immer wieder notwendig. 

Medikamente und Impfstoffe gibt es noch nicht. Zudem ist unklar, ob bereits infizierte Menschen dauerhaft immun gegen Covid-19 sein werden. Faktoren, die die Studie beeinflussen könnten, räumen die Forscher ein. Momentan gehen Experten davon aus, dass infizierte Menschen rund ein Jahr lang immun sein könnten. 

mak/afp

*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Netzwerkes.

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