Update vom 16. Februar 2020, 20.07 Uhr: Die „Diamond Princess“ liegt derzeit mit ihren rund 3400 Passagieren vor Japan - unter ihnen 40 mit dem Coronavirus infizierte Amerikaner. Sie sollen nun, im Gegensatz zu ihren restlichen Landsleuten auf dem Schiff, nicht in die USA ausgeflogen werden, wie die dpa nun unter Berufung auf eine Aussage des Direktors des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten in den USA, Anthony Fauci, meldet.
Stattdessen sollen die infizierten Amerikaner in Krankenhäusern in Japan behandelt werden. Die übrigen der beinahe 400 amerikanischen Passagiere auf dem Kreuzfahrtschiff will man mit Charterflügen in die Vereinigten Staaten zurückbringen, wo sie zunächst 14 Tage in Quarantäne verbringen müssten. Wer auf dem Flug Symptome entwickeln sollte, werde noch im Flugzeug von den anderen Passagieren getrennt und in den USA zur Behandlung in spezielle Einrichtungen gebracht.
Update vom 16. Februar, 9.58 Uhr: Inzwischen haben sich 355 Passagiere an Bord der „Diamond Princess“ mit dem neuartigen Coronavirus mit dem Namen Sars-CoV-19 infiziert. 219 Passagiere seien bislang getestet worden, sagte der japanische Gesundheitsminister Katsunobu Kato am Sonntag im Sender NHK, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. 73 der positiv Getesteten zeigten keine Symptome.
Die USA wollen am Sonntag hunderte Staatsbürger von dem Kreuzfahrtschiff ausfliegen. Die US-Bürger sollen nach Angaben der US-Botschaft per Flugzeug in die USA gebracht werden, wo sie zwei Wochen unter Quarantäne gestellt werden. Auch Hongkong will seine 330 Bürger an Bord des Schiffes ausfliegen.
Update 15. Februar, 14.56 Uhr: Unter den mit dem neuen Coronavirus infizierten Menschen an Bord des Kreuzfahrtschiffes in Japan sind zwei deutsche Staatsangehörige. Das teilte die Deutsche Botschaft in Tokio am späten Samstagabend (Ortszeit) mit. Inzwischen beläuft sich die Zahl der positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getesteten Passagiere und Crewmitglieder von der in Yokohama unter Quarantäne gestellten „Diamond Princess“ auf 285. Die Betroffenen werden in örtliche Krankenhäuser gebracht.
Nach Angaben des japanischen Außenministeriums sollen bis Montag alle Passagiere getestet sein, so dass die Resultate spätestens am Mittwoch vorliegen. Bis dahin gilt die über das Schiff verhängte Quarantäne.
Negativ getestete Passagiere sollen ab Mittwoch das Schiff verlassen können, hieß es unter Berufung auf das Ministerium weiter. Jeder Fahrgast müsse vorher jedoch noch einen Gesundheitscheck durchlaufen. Für jene Passagiere, die engen Kontakt mit infizierten Personen hatten, werde die Quarantänezeit verlängert, teilte die Deutsche Botschaft mit.
Update 15. Februar, 12.46 Uhr: Immer noch kein Ende in Sicht! Die 3700 Passagiere an Bord der „Diamond Princess“ müssen weiter ausharren. Seit zwölf Tagen befinden sie sich in Quarantäne und dürfen ihre Kabinen kaum verlassen. Am Freitag wurden am Hafen von Yokohama offenbar Neuinfizierte abgeholt, wie die Bild berichtete. Die offizielle Zahl der Infizierten an Bord liegt immer noch bei 218.
Nun wurden iPhones verteilt, so dass die Passagiere an Board des Kreuzfahrtschiffs „Online-Sprechstunden“ mit Ärzten abhalten können. Im Fall von Fieber werden die gemessenen Körper-Temperaturen so sofort an die Ärzteteams verschickt. Auch Neuigkeiten zum Quarantäne-Verlauf sowie Verhaltensregeln bekommen die Passagiere aufs iPhone in die Kabinen gesendet. Zudem erleichtere die Kommunikation auch die Bestellung von Medikamenten.
Update 13. Februar, 10.09 Uhr: Tausende Menschen sitzen seit Tagen auf dem Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ fest. Das kann an die Psyche gehen, denn es ist mehr als nur eine Geduldsprobe. Täglich sehen sich die Menschen auf dem Luxus-Liner mit der Angst konfrontiert sich doch noch anzustecken, oder sogar bereits infiziert zu sein, ohne Symptome zu zeigen. Mehr als 218 Passagiere sind bereits positiv auf das Virus getestet worden.
Man kann davon ausgehen, dass das für einen Teil momentan eine sehr, sehr, sehr belastende Situation darstellt“, sagte Florian Stoeck, Notfallpsychologe bei der Bremer Polizei, der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings könne man das nicht für alle Menschen sagen - das Empfinden einer solchen Situation sei sehr subjektiv.
Die Passagiere an Bord des Schiffes sind angehalten in ihren kleinen Kabinen zu bleiben, die oft nur wenige Quadratmeter groß sind. Tweets von dem Schiff bezeugen, wie die Menschen an Bord verzweifelt versuchen mit der Situation klar zu kommen. So postet etwa ein Unternehmer von Saturday-Night-Fever-Stimmung. Ein anderer Gast der „Diamond Princess“ wehrt sich gegen Aussagen, die Passagiere um ihre Gesundheit fürchten lassen: „Für euch im Twitter-Universum, die weiterhin glauben, dass die Passagiere auf dem Shiff nicht sicher sind: Ihr habt keine Basis für die Schlussfolgerung, dass sich der Virus seit Einrichtung der Quarantäne verbreitet hat. Keine. Null. Zip. Nada.“
Die „Diamond Princess“ ist im japanischen Yokohama unter Quarantäne gestellt, rund 3600 Passagiere und Crewmitglieder dürfen sie nicht verlassen. Bis Donnerstagmorgen wurde bei mehr als 210 Passagieren das Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen, dass in China bereits mehr als 40.000 Menschen inifziert sind. Wie viele es tatsächlich sind, ist unbekannt. Die Quarantäne gilt noch bis mindestens bis zum 19. Februar. Menschen mit nachgewiesener Infektion werden in Kliniken gebracht.
Update, 12. Februar, 11.15 Uhr: Die Nervosität unter den Passagieren an Bord der „Diamond Princess“ nimmt zu, nachdem die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten seit Montag (10.2.) sprunghaft anstieg. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, äußerte sich eine 77-jährige Amerikanerin nun telefonisch zu den Zuständen. „Wir wollen hier raus, solange wir noch gesund sind“, soll die Frau während des Telefonats gesagt haben. Die 77-Jährige selbst sei allerdings noch relativ entspannt - im Gegensatz zu anderen Passagieren.
Diese hätten Hilferufe auf Bettlaken geschrieben und sie an die Balkons ihrer Kabinen gehängt. Teilweise klagen die Menschen über fehlende Medikamente, berichtet die Zeitung weiter. Momentan steht zur Diskussion, ob alle Passagiere auf das Coronavirus* getestet werden sollen, bevor sie das Kreuzfahrtsschiff verlassen dürfen. Bislang sollen 440 Menschen getestet worden sein.
Fotos vom Inneren des Schiffs zeigen leere Gänge und Salons. Da die Passagiere die Kabinen nicht verlassen dürfen, gibt es auch keine gemeinsamen Dinner mehr. Einen Wäschedienst erhalten die Menschen an Bord nur in begrenzten Maßen, berichtet die FAZ weiter.
Update vom 12. Februar, 9.12 Uhr: An Bord des unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes im japanischen Yokohama ist bei weiteren 39 Menschen - 29 Passagiere und zehn Crewmitglieder - eine Infizierung mit dem neuen Coronavirus festgestellt worden. Das gab das japanische Gesundheitsministerium am Mittwoch bekannt. Vier Personen zeigten ernste Symptome. Damit erhöht sich die Zahl der Infizierten an Bord auf 174. An Bord sind zehn deutsche Staatsangehörige. Die übrigen der rund 3600 Passagiere und Crew-Mitglieder sollen noch bis zum 19. Februar an Bord des in Yokohama unter Quarantäne gestellten Schiffes bleiben. Ob Japan alle Personen an Bord untersuchen lassen wird, war weiterhin unklar.
Unter den positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen auf einem Kreuzfahrtschiff in Japan befinden sich nach Angaben der Botschaft keine Deutschen.
Update vom 11. Februar, 11.44 Uhr: Die Situation auf der „Diamond Princess“ vor Japan bleibt weiterhin kritisch. In den vergangenen Tagen hatte sich die Zahl der Infizierten drastisch erhöht. Noch keine Corona-Infektionen sind auf einem anderen, aus Hongkong kommenden Kreuzfahrtschiff bekannt. Doch auch dieser Luxus-Liner darf nicht anlegen. Dabei hat das Schiff bereits eine kleine Odysee hinter sich - inzwischen liegt das Schiff vor Thailand.
Während die „Diamond Princess“ weiterhin vor Yokohama liegt und auf Heilung der Passagiere wartet, reist die „Westerdam“ weiter durch Asien. Thailands Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul erklärte am Dienstag auf Facebook, er habe untersagen lassen, dass das Schiff festmacht. Zuvor hatten dies schon Taiwan und Japan verweigert, wie die Reederei Holland America Line schilderte.
Ursprünglich wollte das Schiff rund 120 Kilometer südöstlich von Bangkok anlegen. Thailands Regierungschef Prayut Chan-o-cha versicherte, der „Westerdam“ würden bei Bedarf Treibstoff, Wasser und Lebensmittel gebracht. An Bord sind nach Angaben der Reederei rund 1500 Gäste und 800 Besatzungsmitglieder. In Thailand sind bislang 33 Fälle des neuartigen Virus bekannt, das eine Lungenkrankheit auslösen kann. Die Sorge vor einer Ansteckung ist in Bangkok daran zu erkennen, dass viele Menschen Schutzmasken tragen.
Übrigens: Nun äußerte sich auch der Chef des niederländischen Bier-Konzerns Heineken zu möglichen Auswirkungen des Coronavirus.
Update vom 10. Februar, 07.59 Uhr: An Bord des unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes im japanischen Yokohama sind weitere 60 Fälle des neuen Coronavirus festgestellt worden. Das gab das japanische Gesundheitsministerium am Montag bekannt. Damit erhöht sich die Zahl der Infizierten an Bord des Schiffes auf mindestens 130, wie der japanische Fernsehsender NHK weiter berichtete. Die übrigen der insgesamt 2666 Passagiere und 1045 Crew-Mitglieder sollen noch bis zum 19. Februar an Bord bleiben, da die Untersuchungen auf den Erreger weitergehen. An Bord des Kreuzfahrtschiffes sind nach Erkenntnissen der Deutschen Botschaft in Tokio auch zehn deutsche Staatsangehörige.
Und während weltweit Panik wegen des Coronavirus herrscht, haben Forscher in Brasilien einen bislang völlig unbekannten Virus entdeckt.
Update vom 9. Februar, 16.32 Uhr: Auf der „Diamond Princess“ sind mittlerweile 70 Passagiere mit dem Coronavirus infiziert. Das Kreuzfahrschiff steht unter Quarantäne und liegt im japanischen Yokohama vor Anker. Ob unter Deutsche unter den Infizierten sind, konnte ein Sprecher der Reederei „Princess Cruises“ zunächst nicht sagen.
Update vom 8. Februar, 8.45 Uhr: Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen an Bord eines unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes im japanischen Yokohama ist um 3 auf 64 gestiegen. Das teilte das japanische Gesundheitsministerium am Samstag mit. Eine Person befinde sich in einem kritischen Zustand.
Neben den bisher bekannten Fällen seien zwei Amerikaner und ein Chinese positiv getestet und in Krankenhäuser gebracht worden. Die Quarantäne der „Diamond Princess“ mit rund 3700 Passagieren und Crew-Mitgliedern gilt laut japanischen Behörden vorläufig bis 19. Februar.
Update vom 7. Februar, 16.50 Uhr: Seit dem 4. Februar müssen Passagiere nun schon auf dem Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ in Quarantäne ausharren, nachdem sich 61 Menschen an Board am Coronavirus infiziert hatten. Für die 2666 Betroffenen, die im Hafen von Yokohama (Japan) festsitzen, bedeutet das: Sie dürfen die Kabinen nicht verlassen - und das obwohl einige von ihnen nur Innenkabinen ohne Fenster oder Balkon gebucht haben. Essen bekommen die Passagiere zwar an die Tür geliefert, doch für viele Passagiere ist die Situation ohne Tageslicht und frische Luft nicht leicht zu ertragen.
Seit einigen Stunden dürfen die Fahrgäste nun nach und nach an Deck, um sich ein bisschen draußen zu bewegen - für viele Betroffene, die seit Tagen ohne Sonnenlicht auskommen mussten, ein kleiner Befreiungsschlag. Das zeigt beispielsweise die Reaktion von Yardley Wong und ihrer Familie. Sie postete auf Twitter ein Video, auf dem sie und ihre Familie ein Freundetänzchen aufführen. „So schön, frische Luft zu atmen“, schrieb sie dazu.
Gegenüber Bild.de erzählte die 43-Jährige, nachdem sie kurz die Kabine verlassen durfte: „Es fühlte sich so gut an, frische Luft einzuatmen und seinen Körper zu strecken. Am allermeisten habe ich mich darüber gefreut, meine Familie wiederzusehen. Meine Eltern haben zwar die Kabine nebenan, es fühlt sich dennoch sehr weit voneinander entfernt an. Auch meine Tante und mein Onkel sind an Bord. Wir haben sie zwei Tage nicht gesehen.“
Die Familie ist seit dem 25. Januar an Board. Trotz der Freude über den kurzen Ausflug ins Freie hat die Famile nach wie vor Angst vor einer Ansteckung: „Wir haben alle Angst, das Virus zu bekommen.“
Die chinesische Regierung sieht sich unterdessen wegen Mängel im Umgang und anfänglicher Vertuschung im Zusammenhang mit dem Coronavirus unter Beschuss. Nach dem Tod eines Arztes, der schon im Dezember gewarnt hatte, startet China nun eine Untersuchung zum Coronavirus-Krisenmanagement gestartet.
Update vom 7. Februar, 14.20 Uhr: Das Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ sitzt wegen am Coronavirus erkrankten Passagiere im Hafen von Yokohama (Japan) fest. Bisher haben sich 61 Personen infiziert, die restlichen 2666 Passagiere müssen nach wie vor an Board ausharren. In nur einer Nacht waren 41 Neuinifizierte hinzugekommen, weshalb die Quarantäne-Zeit um 14 Tage verlängert wurde. Das heißt: Die Passagiere müssen noch weitere zwei Wochen in ihren Kabinen bleiben.
Bild.de (hinter Bezahlschranke) hat mit dem amerikanischen Passagier Matthew Smith gesprochen, der gemeinsam mit seiner Frau Katherine Codekas auf dem Schiff in Quarantäne sitzt. Das Ehepaar aus Kalifornien ist seit dem 20. Januar an Board und hat im Vergleich zu anderen Passagieren Glück, weil es eine Balkonkabine gebucht hat. Die beiden 57-jährigen Amerikaner vertreiben sich ihre Zeit mit „Fernsehen und Social Media“.
Für die Schiffscrew hat Smith ausschließlich Lob übrig: „Die Besatzung arbeitet wirklich hart, um die Mahlzeiten zu servieren. Das Essen ist so gut wie während der Kreuzfahrt selbst und wir haben sogar die Wahl zwischen Hauptgerichten zum Mittag- und Abendessen.“ Auf Twitter postete er ein Foto von der Verpflegung an Board.
Auch das Geheimnis, wie man auf dem Kreuzfahrtschiff an Kaffee kommt, hat Smith inzwischen gelüftet. Man dürfe die Tür nicht verriegeln, wenn das Frühstück geliefert werde, schreibt er auf Twitter.
Große Angst vor dem Coronavirus haben Smith und seine Frau nicht, da beide während der Kreuzfahrt nur wenig Kontakt zu anderen Passagieren hatten. „Da nur 61 von mehr als 3700 betroffen sind, halten wir es für unwahrscheinlich, dass wir uns vor der Quarantäne mit infiziert haben“, sagt er gegenüber Bild.de.
Update vom 7. Februar, 7.24 Uhr: An Bord des unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes in Japan wurden weitere 41 Infektionen festgestellt, wie das japanische Gesundheitsministerium bekanntgab. Damit erhöht sich die Zahl auf dem Schiff auf 61. Die Betroffenen werden in Krankenhäuser gebracht. Die übrigen der insgesamt 2666 Passagiere, etwa die Hälfte davon Japaner, sowie 1045 Crew-Mitglieder sollen bis 19. Februar an Bord bleiben.
Nach neuen Erkenntnissen der Deutschen Botschaft sind weitere zwei deutsche Staatsangehörige auf der „Diamond Princess“ - also insgesamt zehn. Bisher ist keine Infektion unter den Deutschen bekannt. Von den neu Infizierten sind 21 Japaner. Rund 120 Passagiere und Crewmitglieder hätten Symptome wie Husten und Fieber gezeigt, berichtete das Gesundheitsministerium. Weitere 153 hatten engen Kontakt mit ihnen gehabt. Von ihnen allen wurden Proben genommen.
Auch in Hongkong liegt ein Kreuzfahrtschiff mit mehr als 1800 Passagieren und 1800 Crewmitgliedern fest. Bei drei Menschen, die im Januar mit der „World Dream“ gereist waren, war das Virus festgestellt worden. Da das Schiff seither noch dreimal in Hongkong angelegt hatte, wurden weitere 5000 Passagiere aufgefordert, Kontakt mit den Behörden aufzunehmen, wenn sie sich nicht wohl fühlen.
Währenddessen ist in China einer der Ärzte gestorben, die zuerst vor dem Coronavirus gewarnt hatten.
Update vom 6. Februar, 16.04 Uhr: Das Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ liegt vor Yokohama (Japan). Passagiere und Crew sind unter Quarantäne, zwei Wochen müssen rund 3.700 Menschen auf dem Schiff bleiben. Über die Lage an Bord ist zunächst wenig bekannt.
In den sozialen Netzwerken finden sich Aufnahmen vom Kreuzfahrtschiff. Einen Eindruck über die Quarantäne-Situation vermittelt eine Nutzerin namens „clarelouii“ auf Instagram. In ihrer Story hat sie einen Clip gepostet auf dem verlassene Gänge zu sehen sind. Das Video ist mit dem Queen Song „I want to break free“ unterlegt. Dazu hat die junge Frau verschiedene Zettel, die an Kabinentüren kleben fotografiert. Darauf sind Wünsche beispielsweise nach Wasser oder einer Flasche Rotwein zu lesen.
Ein Twitter-Nutzer teilt Fotos von seiner 18 Quadratmeter großen Kabine und andere Infos.
Update vom 6. Februar, 9.43 Uhr: Auf dem japanischem Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen nun insgesamt auf 20 Coronavirus-Fälle gestiegen. Die japanischen Behörden haben jedoch bislang 273 Passagiere der 3.700 getestet.
Die positiv auf das Virus getesteten Passagiere würden in Krankenhäuser gebracht, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Das Kreuzfahrtschiff dockte Donnerstagmorgen im Hafen von Yokohama an, um die Versorgung für die andauernde Quarantäne sicherzustellen, heißt es weiter. An Bord des Schiffes sind nach Angaben der Reederei acht Deutsche.
Update vom 6. Februar, 8.09 Uhr: Nach der Entdeckung von Virusfällen an Bord wurden in Japan und Hongkong zwei Kreuzfahrtschiffe mit rund 7000 Passagieren und Besatzungsmitgliedern unter Quarantäne gesetzt. Auf der „Diamond Princess“ vor Yokohama wurden zehn weitere Fälle festgestellt. Darunter ist keiner der acht Deutschen an Bord, wie Japans Gesundheitsministerium berichtete. Es handele es sich um vier Personen aus Japan, zwei aus Amerika, zwei aus Kanada, jeweils eine aus Neuseeland und aus Taiwan. Damit sind derzeit 20 Personen an Bord infiziert.
In Hongkong wird ein zweites Kreuzfahrtschiff mit mehr als 1800 - meist aus der chinesischen Sonderverwaltungsregion stammenden - Passagieren sowie 1800 Crewmitgliedern festgehalten. Bei drei Menschen, die zwischenzeitlich mit dem Schiff gereist waren, war das Virus festgestellt worden. Drei Besatzungsmitglieder sind mit Fieber in Krankenhäuser gebracht und unter Isolation gestellt worden.
In China gibt es inzwischen weitere Todesfälle - eine Entwicklung gibt besonderen Anlass zur Sorge.
Update vom 5. Februar, 16.51 Uhr: Wegen Coronavirus-Verdachts sind mittlerweile zwei Kreuzfahrtschiffe festgesetzt worden. Nach der „Diamond Princess“, die vor Japan unter Quarantäne steht, wurde nun auch die „World Dream“ vor Hongkong isoliert. Für tausende von Passagieren heißt dies: Sie müssen auf ihren Zimmern bleiben, Services der Kreuzfahrtschiffe, wie etwa Essen, sind weitgehend eingestellt. Lebensmittel werden rationiert ausgegeben. Das berichtete ein australischer Gast auf der „Diamond Princess“.
Da die Passagiere an Bord aber über Internet verfügen, häufen sich nun die Wasserstandsmeldungen von den Schiffen. Vor allem die Passagiere der „Diamond Princess“ sind sehr aktiv. Dabei scheint es den meisten Passagieren den Umständen entsprechend gut zu gehen. „Ja, wir sind auf DIESEM Quarantäne-Schiff. Aber wir bleiben ruhig und positiv“, schreibt etwa eine Passagierin zu einem Bild aus ihrer Kabine.
Allerdings geht es nicht allen Passagieren gut. Vor allem diejenigen mit Vorerkrankungen stehen offenbar teilweise vor Problemen. So berichtete ein Australier mit Diabetis von seiner Angst ins Koma zu fallen, da er nicht genug zu essen bekomme (siehe Update von 12.31 Uhr).
Der Coronavirus hat unterdessen für viele Haustiere drastische Konsequenzen. Auch, da sich hartnäckig das Gerücht hält, das Coronavirus würde etwa von Hunden und Katzen übertragen.
Update vom 5. Februar, 12.31 Uhr: Mittlerweile sind zwei Kreuzfahrtschiffe wegen des Coronavirus festgesetzt worden. In Hongkong sind seit Mittwoch 1800 Passagiere auf einem Schiff unter Quarantäne. In Japan ist unterdessen weiterhin die „Princess Cruises“ mit knapp 3700 Menschen an Bord unter Quarantäne. Von dort berichtete nun ein australischer Passagier von den besorgniserregenden Zuständen auf dem Schiff.
Demnach sei zwar essen vorhanden und das Schiff auch mit neu mit Lebensmitteln versorgt worden. Allerdings werde das Essen nun rationiert und in einer bestimmten Reihenfolge auf die Zimmer verteilt. Problematisch für den Australier David Abel sei dies, da er Diabetiker sei. In etlichen Facebook-Videos informiert er über die Situation und ruft dazu auf ihm zu helfen.
Für ihn sei die Situation demnach sehr gefährlich. In einem Video erklärt er, er habe seit sieben Uhr Abends am Tag zuvor nichts mehr gegessen. Nun sei es viertel nach elf Uhr Vormittags. „Meine Realität ist: Wenn ich nicht sehr bald etwas esse, werde ich ins Koma fallen. Das ist keine Übertreibung“, so Abel in dem Clip.
Besorgniserregend ist auch, was das Crew-Personal ihm geantwortet habe, als er nach Essen gefragt habe: So sei der Service auf dem Kreuzfahrtschiff komplett eingestellt worden, da die Quelle des Coronavirus-Ausbruchs noch nicht gefunden sei. Nun vermute man an Bord, dass der Erreger über das Essen verbreitet werde. Für ihn als Diabetiker sei es allerdings wesentlich gefährlicher gar nichts zu essen zu bekommen, so Abel. Der Australier setzt deshalb mit dem Video einen Hilfe-Ruf ab. Medien und Freunde sollten dem Kreuzfahrt-Unternehmen von seiner Situation berichten. Er nennt dabei auch seine Zimmer-Nummer.
Tags darauf meldet sich Abel wieder. In dem Clip sieht er deutlich gesünder aus und gibt zu Protokoll, dass etliche E-Mails an das Kreuzfahrtschiff gesendet worden seien. Nun würde das Personal sehr genau darauf achten, ihn mit Essen zu versorgen.
Update vom 5. Februar, 11.54 Uhr: Ein Kreuzfahrtschiff mit mehr als 1800 Passagieren an Bord ist am Mittwoch wegen des Verdachts auf das Coronavirus in der Finanzmetropole Hongkong festgesetzt worden. Bei drei Menschen, die zwischenzeitlich mit dem Schiff der asiatischen Gesellschaft Dream Cruises gereist waren, war das Virus festgestellt worden, teilten chinesische Behörden mit.
Drei Mitglieder der Besatzung litten an Fieber, sie wurden in ein Krankenhaus gebracht und dort isoliert, wie die Gesundheitsbehörde des Hafens mitteilte. Mehr als 20 weitere Crew-Mitglieder würden untersucht, sagte Behördenleiter Leung Yiu-hong. Die Passagiere mussten den Angaben zufolge an Bord bleiben. Zunächst war unklar, wie lange das Schiff nun in Hongkong bleiben muss.
Die drei infizierten Passagiere waren nach Informationen des Lokalsenders RTHK bereits am 24. Januar wieder von Bord gegangen.
Update vom 5. Februar, 9.22 Uhr: An Bord eines unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes „Princess Cruises“ in Japan sind zehn Fälle des neuen Coronavirus festgestellt worden. Man werde angemessene Maßnahmen treffen, um eine Ausbreitung der Infektionen zu verhindern und um sich um die Gesundheit der Passagiere und der Crew zu kümmern, erklärte der japanische Gesundheitsminister Katsunobu Kato.
Das Schiff lief vorübergehend aus, um unter anderem Frischwasser zu produzieren und Ballastmaßnahmen vorzunehmen, bevor es nach Yokohama zurückkehrt, um Proviant und anderes zu laden. Allerdings sollen die Passagiere und die Crew weitere 14 Tage an Bord bleiben. In dieser Zeit will das japanische Gesundheitsministerium weitere Untersuchungen auf den Erreger vollziehen. Die Passagiere müssen vorerst in ihren Zimmern bleiben, heißt es.
Auf verschiedenen Bildern die der AFP zugespielt wurden, ist zu sehen, wie japanische Offizielle mit Mundschutzmasken und Schutzanzügen an Bord Untersuchungen vorbereiten.
Update vom 5. Februar: Ein Kreuzfahrtschiff liegt aktuell vor Japans Küste und steht unter Quarantäne, nachdem ein Passagier, der in Hongkong von Bord gegangen war, positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Mittlerweile gibt es zehn bestätigte Fälle an Bord.
Auf dem Schiff sind auch Deutsche, sie gehören aber nicht zu den Infizierten. Nach derzeitigem Kenntnisstand der Deutschen Botschaft Tokio sind acht deutsche Passagiere weiter an Bord des Schiffes. „Die Botschaft steht bereits im direkten Kontakt mit einigen dieser Passagiere“, teilte die Botschaft mit. Ihnen soll es gut gehen.
Wie die Reederei Princess Cruises am Mittwoch bestätigte, handelt es sich bei den Betroffenen um drei Passagiere aus Japan, zwei aus Australien, drei aus Hongkong, einen Gast aus den USA sowie um ein Crewmitglied aus den Philippinen. Sie wurden in ein Krankenhaus in der Tokioter Nachbarprovinz Kanagawa gebracht.
Das Schiff bleibt zunächst weiter unter Quarantäne gestellt. Die 2666 Passagiere sowie die 1045 Crewmitglieder sollen nach Angaben des japanischen Gesundheitsministeriums zunächst für weitere 14 Tage an Bord bleiben, da die Untersuchungen auf den Erreger weitergehen. 120 Menschen an Bord hätten Symptome wie Husten und Fieber gezeigt, wie das Ministerium mitteilte.
Weitere 153 hatten demnach engen Kontakt mit dem Infizierten, der in Hongkong von Bord gegangen war. Sie wurden als erste untersucht. Bei den bislang zehn bestätigten Fällen des neuen Virus zeige keiner der Betroffenen ernste Symptome, andere hätten gar keine Symptome, hieß es weiter.
Erstmeldung vom 4. Februar
Yokohama - Die Diamond Princess, ein amerikanisches Kreuzfahrtschiff, liegt derzeit mit 2666 Passagieren und 1045 Besatzungsmitgliedern vor Japans Küste - unter Quarantäne. Die Maßnahme war ergriffen worden, nachdem ein Passagier in Hongkong von Bord gegangen war und dort von den Behörden positiv auf den Coronavirus* getestet worden war.
"Unter den Passagieren befinden sich acht Deutsche", sagte Rolf Nieländer, Sprecher der deutschen Repräsentanz der Reederei Princess Cruises - wie dpa nach einer Meldung der Bild-Zeitung berichtet. Alle Passagiere seien aufgefordert worden, ihre Kabinen nicht mehr zu verlassen.
Etwa sieben Menschen an Bord klagen derzeit über Unwohlsein, so berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Positive Tests auf das Virus* gebe es aber noch keine. "Die Sicherheit und das Wohlergehen aller Gaste und der Besatzung haben für Princess Cruises absolute Priorität", sagte Nieländer der Bild-Zeitung.
Wie viele Menschen bereits infiziert sein könnten, ist völlig unklar: Erst sechs Tage nachdem der Mann in Hong Kong von Bord gegangen war, war er positiv auf das Virus getestet worden. Das Virus hat, nach allem was bekannt ist, eine Inkubationszeit von 14 Tagen - damit könnten sich noch mehr Menschen bereits angesteckt haben.
Sechs weitere Deutsche erhielten heute eine schlechte Nachricht von der Reederei: Sie wollten heute eigentlich von Japan aus mit demselben Kreuzfahrtschiff eine achttägige Reise starten. Weil das Schiff immer noch vor der Küste unter Quarantäne gestellt ist, wurde die Reise jetzt abgesagt. Die Gäste sollen das Geld zurück erhalten*.
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