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Corona in Frankreich: Rekordwerte bei Infektionszahlen - Intensivbetten werden knapp

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Von: Maximilian Kettenbach, Patrick Mayer, Katharina Haase, Andreas Schmid

Die zweite Welle rollt offenbar in Frankreich. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt stark an. Mancherorts werden bereits Intensivbetten in Kliniken knapp.

Update vom 9. September, 6.58 Uhr: Die Infektionszahlen in Frankreich steigen - und in schwer getroffenen Regionen wie etwa rund um die Großstadt Marseille werden nun die Intensivbetten knapp. Wie Focus Online berichtet, melden erste Kliniken bereits fast vollständig belegte Betten mit Covid-19-Patienten.

Laut den Daten der Johns Hopkins University haben sich in Frankreich bislang 373.718 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 88.876 Personen gelten als genesen. Die Zahl der Todesopfer in Zusammenhang mit Covid-19 liegt bei 30.770. Laut Focus Online seien zuletzt bis zu 9000 Menschen täglich erkrankt. Die Zahl der Todesfälle in Frankreich ist im Verhältnis dazu gering - doch dies könnte sich bald ändern.

Derweil verhängt ein Land bereits den zweiten Lockdown.

Corona in Frankreich: Nach Rekordwerten bei Infektionszahlen - Gesundheitsminister will Quarantäne kürzen

Update vom 8. September, 14.43 Uhr: Derzeit wird in Europa munter über die Quarantänezeit debattiert. In Deutschland schlug ein entsprechender Podcast des Virologen Christian Drosten hohe Wellen. Derweil prüft Frankreich, ob die Quarantänezeit für Corona-Infizierte und deren Kontaktpersonen verkürzt werden kann. Derzeit stehe im Raum, die Quarantäne-Vorgaben von 14 auf sieben Tage zu reduzieren, sagte der französische Gesundheitsminister Olivier Véran am Dienstag dem Radiosender France Inter.

Der Wissenschaftsrat, der die französische Regierung berät, habe sich dafür ausgesprochen, erklärte Véran. Eine Entscheidung darüber solle aber erst am Freitag bei einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates getroffen werden. So bleibe Zeit, noch weitere Meinungen von Experten dazu einzuholen.

Die Lage im Land ist unterdessen weiter angespannt. Der Blick auf die 14-Tages-Inzidenz zeigt, dass Frankreich neben Spanien zu den derzeit am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Länder gehört.

Corona in Frankreich: Regierung deklariert sieben neue Corona-Risikogebiete

Update vom 6. September, 21.23 Uhr: Frankreich hat am Sonntag sieben neue Corona-Risikogebiete im Land ausgewiesen. Damit gelten nach Angaben der Regierung nun 28 der 101 französischen Verwaltungsbezirke als „rote Zonen“, wo das Virus „aktiv zirkuliert“. In diesen Bereichen können Corona-Maßnahmen unabhängig der landesweiten Bestimmungen verschärft werden.
Neu betroffen sind neben den vier Départements Nord, Bas-Rhin, Seine-Maritime und Côte-d‘Or mit Großstädten wie Lille, Rouen, Le Havre, Straßburg und Dijon die beiden Verwaltungsbezirke auf der Mittelmeerinsel Korsika und das Übersee-Département auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean.

Zuerst waren im August der Pariser Großraum und Teile der Mittelmeerküste zu Risikogebieten erklärt worden. Deutschland hat eine Reisewarnung für die Pariser Region sowie die Côte Azur und die Provence ausgesprochen.

Corona in Frankreich: Erneut über 8.000 Neuinfektionen an einem Tag

Update vom 6. September, 15.42 Uhr: Derzeit muss man mit Sorge nach Frankreich blicken. Die Grande Nation verzeichnete zuletzt mehrere tausend Corona-Neuinfektionen pro Tag. Nachdem das Land im Europa-Vergleich mit am stärksten von der Pandemie gezeichnet war, die Lage nach einem rigorosen Lockdown jedoch in den Griff zu bekommen schien, wird nun die zweite Welle befürchtet. 8.975 neue Fälle meldete das Gesundheitsministerium am Freitag (siehe vorheriges Update). In den vergangenen 24 Stunden seien es 8.550 Neuinfektionen gewesen. 4,7 Prozent der ausgewerteten Tests waren demnach positiv.

Warum sind die Infektionszahlen zuletzt in derartigen Sphären? Eine eindeutige Erklärung gibt es nicht, nachlassendes Bewusstsein für Hygieneregeln unter der Bevölkerung oder das Phänomen der Reiserückkehrer werden diskutiert. Auffallend ist beim Blick auf die Statistik derweil aber vor allem eines: Die Infizierten werden immer jünger. Wie die New York Times berichtet, sind rund 30 Prozent der Neuinfizierten in Frankreich einer relativ jungen Altersgruppe zuzuordnen: Sie sind zwischen 15 und 44 Jahren.

Diese Entwicklung, die auch in anderen Ländern zu beobachten ist, hat Vor- und Nachteile. Einerseits wird das Gesundheitssystem des Landes entlastet, da junge Menschen weniger starke Symptome entwickeln und somit seltener im Krankenhaus behandelt werden müssen. Im März und April verzeichnete Frankreich zeitweise mehr als 1.000. Covid-19-Tote pro Tag - die Intensivbetten kamen an ihre Kapazitätsgrenzen, Patienten mussten teils in Deutschland behandelt werden. Andererseits birgt der milde Symptomverlauf jüngerer Menschen auch Risiken. Sie tragen das Virus oft unbemerkt in sich und infizieren somit ältere Personen, die dann schwerer mit der Krankheit zu kämpfen haben. Die Lage in Frankreich bleibt also angespannt.

Derweil spitzt sich das internationale Wettrennen um einen Impfstoff immer weiter zu - auch Geheimdienste hätten sich eingeschaltet. Experten sehen Parallelen zum Kalten Krieg.

Corona-Zahlen explodieren: So viele Neuinfektionen wie noch nie - Frankreich meldet 9.000 neue Fälle  

Update vom 4. September, 20.20 Uhr: Während die aktuellen Corona-Zahlen in Deutschland stagnieren und in Österreich langsam steigen, scheint in Frankreich die zweite Welle langsam aber sicher angekommen zu sein. Nachdem das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit 7.157 Infektionen bereits einen starken Anstieg vermeldet hatte, erhöht sich die Zahl der Neuinfektionen am Freitag noch einmal drastisch. Wie ntv unter Berufung auf das französische Gesundheitsministerium berichtet, habe sich die Zahl der Neuinfektionen am Freitag um weitere 8.975 Fälle erhöht.

Das ist der höchste Anstieg an Neuinfektionen, der jemals in Frankreich erfasst wurde. Den bislang höchsten Anstieg an Neuinfektionen registrierte Frankreich Ende März. Damals wurden laut Gesundheitsamt rund 7.500 Fälle täglich erfasst.

Corona in Frankreich: Zahl der Neuinfektionen explodiert auf März-Niveau - etliche neue „rote Zonen“ ausgewiesen

Update vom 27. August, 21.10 Uhr: Frankreich vermeldet weiter extrem hohe Zahlen bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Innerhalb von 24 Stunden hätten sich 6111 Menschen infiziert. Mehr neue Fälle hatte es in Frankreich nur am 31. März 2020 gegeben. Schon am Tag zuvor hatte man in Frankreich mit 5429 Neuinfektionen den Trend bestätigt.

Die Regierung erklärte zudem am Donnerstag 19 weitere Verwaltungsbezirke zu „roten Zonen“,  wie Premierminister Jean Castex mitteilte. Damit gibt es nun insgesamt 21 Risikogebiete. Die Einstufung ermöglicht es den Behörden, die Corona-Maßnahmen auszuweiten. 

Auch ein Großteil des Mittelmeer-Raums sowie die Départements um die Großstädte Bordeaux und Toulouse gehören nun zu den besonders betroffenen Gebieten. Dort übersteigt die Zahl der Neuansteckungen seit mehr als einer Woche die Schwelle von 50 auf 100.000 Einwohner.

Bisher waren bereits Paris und das Département Bouches-du-Rhône um die Hafenstadt Marseille als solche Zonen mit „aktiver Virus-Ausbreitung“ eingestuft. Deutschland warnt seine Bürger vor Reisen in den Pariser Großraum und das Gebiet um die Côte d‘Azur und die Provence.

Update vom 27. August, 14 Uhr: Auch die Tour de France* steht 2020 im Schatten von Corona. Rund um die große Frankreich-Rundfahrt von Nizza bis Paris gibt es reichlich Kritik. Im Fokus: die Covid-19-Tests.

Corona in Frankreich: Kritik an deutscher Reisewarnung

Update vom 26. August, 17.53 Uhr: An der deutschen Reisewarnung für Südfrankreich gibt es Kritik: Der Tourismusverband der Region Provence-Alpes-Côte d‘Azur bezeichnete die Entscheidung des Auswärtigen Amtes am Mittwoch (26. August) als „heftig“ und „ungerecht“.

Der Chef des südfranzösischen Tourismusverbands, François de Canson, rügte die Reisewarnung: „Wir kommen sehr schlecht mit dieser Situation klar, denn im September wird unsere Region am stärksten von deutschen Kunden frequentiert“, betonte er. Die Deutschen stünden im Jahr für rund fünf Millionen Übernachtungen auf Campingplätzen und in Hotels.

Das Robert-Koch-Institut hatte die südfranzösische Region sowie den Großraum um Paris am Montag zu Risikogebieten erklärt, die Bundesregierung sprach daraufhin eine Reisewarnung aus. Die Zahl der Neuinfektionen war in diesen Gebieten über die Marke von 50 je 100.000 Einwohner gestiegen (siehe vorheriges Update).

In Frankreich wurden zuletzt mehr als 3.300 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, mehr als doppelt so viele wie in Deutschland. Nach Angaben des französischen Premierministers Jean Castex hat sich die Zahl der Fälle innerhalb von weniger Wochen verdreifacht. Mit mehr als 30.540 Todesfällen ist Frankreich eines der am stärksten betroffenen Länder in der EU.

Coronavirus in Frankreich: Bundesregierung spricht Reisewarnung für Paris aus

Update vom 24. August, 22.15 Uhr: Immer mehr beliebte Urlaubs-Destinationen der Deutschen werden mitten im Hochsommer zu Corona*-Risikogebieten samt Reisewarnungen.

Eine solche hat die Bundesregierung durch das Auswärtige Amt jetzt auch für die französischen Region Ile-de-France inklusive der Hauptstadt Paris sowie für die Region Provence-Alpes-Côte d‘Azur an der Mittelmeerküste ausgesprochen.

Urlaub in der Corona-Pandemie in Frankreich: Reisewarnungen für Paris und Côte d‘Azur

Die Folge: Beide Gebiete werden nunmehr auf der fortlaufend aktualisierten Liste des bundeseigenen Robert Koch-Institutes (RKI) als Covid-19-Risikogebiete geführt. Solch eine Einstufung erfolgt nach gemeinsamer Entscheidung von Gesundheits-, Außen- und Innenministerium.

Die Konsequenz für Urlauber aus Deutschland: Sie müssen sich auf das heimtückische Coronavirus testen lassen. Liegt noch kein Ergebnis vor, müssen sie zudem eigenverantwortlich in häusliche Quarantäne. Entscheidend für die Bewertung als Risikogebiet ist die sogenannte 7-Tage-Inzidenz.

Heißt: Regionen werden (in der Regel) als Corona-Risikogebiet eingestuft, wenn es innerhalb der jeweils vergangenen sieben Tage mehr als 50 neue und nachgewiesene Corona-Fälle auf 100.000 Einwohner gab.

Reisewarnung und Risikogebiete: „Frankreich verzeichnet wieder steigende Covid-19-Infektionszahlen“

In der Erklärung des Auswärtigen Amtes heißt es: „Frankreich verzeichnet wieder steigende COVID-19 Infektionszahlen. Besonders betroffen sind die Regionen Île-de-France, dort insbesondere das Départements Paris 75, und Provence-Alpes-Côte d’Azur (PACA), dort insbesondere die Départements Bouches-du-Rhône 13 und Alpes-Maritimes 06 an der Mittelmeerküste. In diesen Regionen überschreitet die Zahl der Neuinfektionen 50 Fälle pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage.“

Von Reisen in französische Überseegebiete wird dagegen „dringend abgeraten“. Zuvor war bereits ein großer Corona-Ausbruch auf einer bei FKK-Urlaubern beliebten Anlage in Cap D‘age bekannt geworden.

Coronavirus in Frankreich: Trend seit Lockerungen beunruhigend

Erstmeldung vom 23. August: Die Zahl der Corona*-Infektionen in Deutschland steigt an. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden.

Auch im Nachbarland Frankreich gehen die Zahlen nach oben. Die Gesundheitsbehörden meldeten laut ntv insgesamt 4897 Neuinfektionen binnen nur eines Tages - die höchste Zahl seit dem Lockdown im Mai.

Wie in Deutschland ist der Trend seit den Lockerungen beunruhigend. Auffällig auch in Frankreich: Aktuell sind deutlich mehr jüngere Menschen mit Corona infiziert, anders als im Frühjahr.

Coronavirus in Frankreich: Ferien-Ende steht bevor - viele Urlaubsrückkehrer erwartet

Gesundheitsminister Olivier Veran äußerte sich gegenüber „Le Journal de Dimanche“ zur aktuellen Lage und zeigte sich besorgt. Er sieht große Risiken auf das Land zukommen. Schon jetzt sind die Infektionszahlen sehr hoch und das Ferien-Ende steht in Frankreich noch bevor. In den nächsten Wochen werden viele Urlaubsrückkehrer* erwartet. In Deutschland und Italien zeigte sich während und nach der Rückkehrer-Welle ein erneuter Anstieg.

Coronavirus in Touristenort am Mittelmeer: Rund 100 Urlauber in Frankreich positiv getestet

„Sehr besorgt“ zeigten sich die Behörden über einen neuen, massiven Corona-Ausbruch in einem Touristenort. In einer FKK-Anlage in Cap D‘age wurden mittlerweile fast 100 Urlauber positiv auf das Coronavirus getestet.

Wie die Zeitung L'Independant berichtet, wurden in weniger als einer Woche mehr als 800 Covid-19-Tests durchgeführt. US-Präsident Donald Trump fährt währenddessen andere Geschütze auf. (kam) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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