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Corona: Familie erleidet schweren Schicksalsschlag - in Todesanzeige richtet sie eindringlichen Appell an Bevölkerung

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Von: Tim Althoff

Trauer-Kerzen und Blumen auf einer Wiese.
In Aachen wird um Anneliese von Ameln getrauert. Sie starb nach einer Corona-Infektion. (Symbolbild) © Arno Burg/dpa

Nach dem Tod ihrer Mutter und Oma hat eine Familie aus Aachen eine Todesanzeige dafür genutzt, eine Botschaft an die Leser zu senden. Die Frau starb nach einer Corona-Infektion.

München - Das Coronavirus* begleitet die deutsche Bevölkerung nun schon seit circa acht bis neun Monaten. Dass die Krankheit nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte und es die Mithilfe aller braucht, um es erfolgreich zu bekämpfen, sollte eigentlich jedem klar sein. Trotzdem gibt es weiterhin Unverbesserliche, die die Regeln missachten und sogar gegen die Maßnahmen demonstrieren.

So sah sich eine Familie aus Aachen dazu berufen, in einer emotionalen Todesanzeige an ihre Mitmenschen zu appellieren. Nach dem Tod der 74-jährigen Anneliese von Ameln, die Anfang November an den Folgen von Covid-19* verstarb, veröffentlichten ihre Angehörigen deutliche Worte in der Aachener Zeitung.

Coronavirus: Familienmitglied steckte sich am ersten Tag im Krankenhaus an

„Am 6. November 2020 verstarb unsere Mutter, Schwiegermutter und Oma in einem Aachener Krankenhaus an einer Coronainfektion. Besonders traurig stimmt die Tatsache, dass sie aufgrund ihrer Vorerkrankungen* die letzten acht Monate zu Hause verbracht hatte und sie sich beim ersten Aufenthalt außerhalb ihrer vier Wände im Krankenhaus infizierte“, wird der Text eingeleitet.

Wie RTL vom Sohn erfahren hat, bildeten sich bei der älteren Dame aufgrund der fehlenden Bewegung Wassereinlagerungen in den Beinen .“Ihr Hausarzt meinte, die würden so nicht weg gehen, sie müsste ein bis zwei Tage im Krankenhaus behandelt werden, um das Wasser aus dem Körper herauszubekommen.“ Dort hätte sie sich allerdings schon am ersten Tag angesteckt.

Coronavirus: Anneliese von Ameln litt an Vorerkrankung

„Sie starb sicherlich auch wegen ihrer langjährigen Vorerkrankungen an dem Virus, hätte ohne die Infektion aber wahrscheinlich noch einige Lebensjahre vor sich gehabt“, heißt es weiter. Trotzdem läge es der Familie fern, die Schuld beim Krankenhaus zu suchen. Auf expliziten Wunsch der Verstorbenen betont sie, dass man den Ärzten und Pflegern keinen Vorwurf mache. Viele von ihnen hätten sich auf der Station ebenfalls infiziert. „Unsere Ärzte und Pfleger versuchen alles, unter Einsatz ihrer eigenen Gesundheit, um uns zu helfen.“

Anneliese litt zuvor schon an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und galt als Risikopatientin. Dies führt unter anderem dazu, dass die Atemwege verengt sind. „In dem Moment, wo ich erfahren habe, wie schwer so eine Erkrankung sein kann, habe ich meiner Mutter im Prinzip verboten, das Haus zu verlassen, weil es für sie eben lebensbedrohlich war“, erzählt der Sohn weiter - und behielt leider Recht.

Deutlicher Corona-Appell: „Nehmt den Virus ernst!“

Dementsprechend die deutliche Aufforderung in der Anzeige: „Wir appellieren nur an euch ALLE, den Virus* ernst zu nehmen. Viele Menschen haben große Angst um ihre eigene Gesundheit oder die ihrer Angehörigen. Andere haben wirtschaftliche und teils existenzielle Probleme. Dennoch gibt es nur einen Weg durch diese Krise - GEMEINSAM! Wir dürfen uns durch den Virus nicht spalten lassen. Es gibt gefühlt nur Gut oder Böse, Schwarz oder Weiß. Die Wirklichkeit sieht eben anders aus.“

Die Menschen müssten jetzt wieder die Meinung, Haltung und Ängste anderer Menschen respektieren. Die Pandemie* könne zwar nicht besiegt werden, jedoch hätten wir gemeinsam die Chance, damit zu leben. „Haltet zusammen und helft euch gegenseitig! Bleibt gesund und passt auf Euch und alle Mitmenschen auf“. (ta) (*Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks)

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