Coronavirus an einem Tag gemeldet. Von insgesamt 99 neu registrierten Infektionen seien 97 aus dem Ausland importiert gewesen, teilte die Gesundheitskommission mit.
Zuletzt war am 25. März ein Höchststand von 67 importierten Fällen gemeldet worden. Daraufhin hatte Peking am 28. März eine Einreisesperre aus dem Ausland verhängt, die weiterhin gilt.
Zudem wurden den Angaben zufolge am Sonntag 49 Corona-Verdachtsfälle gemeldet, bei denen es sich allesamt um importierte Fälle handeln soll.
Die beiden heimischen Infektionen stammen demnach beide aus der nordöstlichen Provinz Heilongjiang an der Grenze zu Russland.
Update vom 11. April, 15.52 Uhr: Pakistan hat den Export aller Medikamente zur Malariaprophylaxe verboten, die möglicherweise auch gegen die Lungenkrankheit Covid-19 helfen. Das Exportverbot wurde bereits am Donnerstag eingeführt, hieß es in einem Erlass des pakistanischen Handelsministeriums. In mehreren Ländern laufen derzeit Analysen dazu, ob sich Medikamente mit Anti-Malaria-Wirkstoffen auch zur Behandlung von Covid-19 einsetzen lassen könnten.
Auch der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer produziert ein Medikament zur Malariaprophylaxe in Pakistan. Das Mittel Resochin mit dem Wirkstoff Chloroquin wird bisher nur an einem Standort in dem südasiatischen Land hergestellt. Bayer hatte vor mehr als einer Woche angekündigt, Resochin auch in Europa produzieren lassen zu wollen.
Update vom 11. April, 09.09 Uhr: Die Schulen in China könnten bis Ende April wieder den Unterricht aufnehmen. Diese Einschätzung gab der Chef der Expertenkommission der Regierung im Kampf gegen das neue Coronavirus, Zhong Nanshan, nach Angaben der Zeitung Global Times vom Samstag. Solange es keine neuen großen Ausbrüche mehr gebe, sei eine Öffnung der Schulen möglich.
Bis auf die besonders geschützte Hauptstadt Peking und die schwer betroffene Provinz Hubei haben alle Provinzen und Metropolen bereits konkrete Pläne angekündigt, den Schulbetrieb in den nächsten Wochen wieder aufnehmen zu wollen.
China habe die Krankheit unter Kontrolle gebracht, sehe sich jetzt aber mit dem Risiko durch importierte Infektionen konfrontiert, sagte der Professor in einer Videokonferenz mit Experten. Das Land suche eine vorsichtige Balance zwischen dem Wiederanfahren der Wirtschaft und der Vorbeugung gegen eine „zweite Welle“ durch das Sars-CoV-2-Virus. „Es gibt zwei Methoden, mit einer hoch ansteckenden Krankheit umzugehen: Eine ist Einkapselung und die andere ist Minderung.“ Chinas Regierung habe sich entschieden für Eingrenzung entschieden.
Update vom 10. April 2020, 20.40 Uhr: Wie konnte sich das Coronavirus so rasant fast auf der ganzen Welt verbreiten? Forscher haben nun den Weg und den Ursprung des neuartigen Sars-CoV-2 verfolgt - mit verblüffendem Ergebnis wie Sie auf merkur.de* nachlesen können.
Auch in der Corona-Krise erteilt Papst Franziskus den Ostersegen „Urbi et Orbi“. Allerdings wird bei der Feier vieles anders sein.
Update, 10. April 2020, 19.58 Uhr: Am Karfreitag wurde laut US-Experten eine traurige Marke geknackt: Weltweit gibt es mehr als 100 000 Tote durch die Folgen des Coronavirus. Das geht aus Daten der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität von Freitag hervor.
Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Infektionsfälle lag demnach bei mehr als 1,6 Millionen. Die USA sind - in absoluten Zahlen - bislang das Land mit den meisten gemeldeten Infektionen, gefolgt von Spanien und Italien.
Die Webseite der Johns-Hopkins-Universität wird häufiger aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Gesundheitsbehörde CDC.
Drohen nach einer Infektion mit dem Coronavirus Langzeitschäden? Experten äußern nun einen Verdacht.
Update, 10. April 2020, 16.30 Uhr: Bisher gingen Experten davon aus, dass Coronavirus-Patienten nach überstandener Covid-19-Erkrankung für eine gewisse Zeit immun gegen eine erneute Corona-Infektion sind.
Eine Studie des „Korean Centers for Disease Control and Prevention” in Südkorea wirft nun allerdings Fragen auf. Nach Angaben von Behörden sei bei 51 von einer Coronavirus-Infektion genesenen Menschen Covid-19 erneut ausgebrochen. Die Tests waren positiv ausgefallen, obwohl die Patienten zuvor als geheilt galten. Das berichtet das US-Amerikanische Nachrichten-Magazin Bloomberg.
Die Patienten hätten sich aber nach Ende ihrer Quarantäne nicht erneut angesteckt, erklärte Jeong Eun-kyeong, Leiter der koreanischen Behörde. Es sei vielmehr wahrscheinlich, dass das Virus „reaktiviert“ worden sei. „Wir sehen eine Reaktivierung des Virus als mögliche Ursache und werden dazu eine umfassende Studie durchführen“, erklärte Jeong.
Es sei allerdings schon öfters vorgekommen, dass ein Patient während der Behandlung an einem Tag negativ und an einem anderen positiv getestet wurde, so Jeong weiter. Die Testergebnisse seien nicht immer eindeutig.
Update, 16.40 Uhr: Während Europa der noch am Stärksten betroffene Kontinent bleibt (mit aktuell 788.000 bestätigten Fällen), breitet sich das Virus derzeit am schnellsten in den USA aus.
Thailand verhängte ein Verkaufsverbot für Alkohol, das bis Ende April gelten soll. So sollen ausufernde Partys zum anstehenden Neujahrsfest unterbunden werden.
In Nordost-Syrien, wo etwa 1,3 Millionen Binnenflüchtlinge leben, bereitet man sich unterdessen auf das Schlimmste vor: Während Grenzübergänge geschlossen wurde, fehle es laut Medico International an Schutzkleidung, Test- und Krankenhauskapazitäten. Syrien, das Tests nur zentral in Damaskus auswerten lässt, hat demnach erst neun positive Fälle und einen Todesfall.
Update, 13.34 Uhr: Ärzten aus China zufolge ist es denkbar, dass das Virus auf Babys im Mutterleib übertragen werden kann. Bei 81.000 Infektionen in China seien vier Fälle aufgetreten, bei denen Neugeborene positiv auf das Virus getestet wurden. Alle Babys hätten nur leichte Symptome gehabt. Obwohl in allen Fällen die Kinder von den Covid-19-Symptome zeigenden Müttern isoliert worden seien und die Geburten per Kaiserschnitt geboren wurden, könnten andere Übertragungswege nicht ausgeschlossen werden. Eine Übertragung auf die Gebärmutter im Mutterleib könne als möglich betrachtet werden.
Erstmeldung vom 09.04.2020, 12.10 Uhr:
München - Donald Trump drohte gestern (8. April) der WHO damit, die Zahlungen an sie einzustellen. Das würde die WHO schwer treffen, da die USA der größte Geldgeber sind.
Diese Debatte fällt in eine Zeit, in der weltweit 1,49 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet wurden, knapp 89.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben sind und etwa 332.000 Menschen wieder genesen sind (Quelle und genauere Angaben: Johns-Hopkins-Universität). Als Krisenzentrum gilt immer noch EUropa. Während einige Staaten - wie China und Iran - ihre Maßnahmen bereits wieder gelockert haben, stehen europäische Staaten wie Spanien und Italien vor einer Lockerung der Maßnahmen, andere ziehen erst jetzt strengere Maßnahmen durch.
Der WHO und ihren Regionalbüros kommt dabei die Rolle zu, Erkenntnisse* weiterzugeben und Empfehlungen auszusprechen und Reaktionen auf die Pandemie, etwa durch Entsendung von Personal, zu koordinieren.
Obwohl Donald Trump mit seinen Vorwürfen gegen die WHO einen neuen Sündenbock gefunden hat, der von eigenen, teilweise abstrusen Fehleinschätzung der Situation ablenkt, bringt sein Angriff auf die WHO doch eine Diskussion ins Rollen.
Die Bild-Zeitung listet (hinter der Bezahlschranke) mehrere Aussagen der WHO auf, die sich im Nachhinein als falsch erwiesen hätten: Die WHO habe noch Mitte Januar davon gesprochen, dass es keine Beweise für eine Übertragung von Mensch zu Mensch gäbe, Ende Januar habe die WHO sich bei der chinesischen Regierung für die Kooperation und Transparenz bedankt und betont, dass es sich bei dem Ausbruch des Virus nicht um einen internationalen Krisenfall handle.
Diese Punkte haben sich nach Ablauf von zwei Monaten als grobe Fehleinschätzung erwiesen - ein Fehler, der zwar auch anderen Institutionen unterlief, aber wohl der WHO am wenigsten von allen passieren sollte. Der noch schwerwiegendere Vorwurf dahinter lautet allerdings: Die WHO sei China hörig und verlasse sich - zu oft und immer noch - auf Aussagen der chinesischen Regierung, die andere Experten schon lange anzweifeln. Laut Tagesschau habe der WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus zugegeben, nicht zu wissen, ob China etwas verheimliche oder nicht.
UN-Chef António Guterres verteidigte die Rolle der WHO, das Virus sei etwas nie dagewesenes - natürlich sei es möglich, dass dieselben Fakten von unterschiedlichen Einheiten verschieden interpretiert worden seien. Dennoch stellte er Untersuchungen für die Zeit nach der Pandemie in Aussicht, bei der die Rolle einzelner Organisationen aufgearbeitet werden müssten. Wir sollten keine Zeit damit verschwenden, mit dem Finger auf andere zu zeigen", sagte der WHO-Vorsitzende Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Er warnte vor einer Politisierung des Virus:
Das Times Magazin warnt vor einem Rückzug der USA aus der der WHO, weil damit China mehr Machtspielraum bekäme - ein falsches Signal zu diesem Zeitpunkt. Zivilgesellschaftliche Organisationen, wie etwa Medico International weisen indes darauf hin, dass die WHO schon länger unterfinanziert sei und auf projektbezogene Spenden von privatwirtschaftlichen Organisationen angewiesen.
Auch in der Türkei spitzt sich die Corona-Krise weiterhin zu.
Die EU hat US-Präsident Donald Trump in seiner Kritik an der Weltgesundheitsorganisation (WHO) allerdings mittlerweile deutlich widersprochen. „Zusammenarbeit, Solidarität und Multilateralismus sind der Schlüssel für unseren gemeinsamen Erfolg gegen das Coronavirus“, schrieb der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Donnerstag auf Twitter. Die WHO leiste unter der Führung von Tedros Adhanom Ghebreyesus lebensrettende Unterstützung auf dem Weg der Erholung für die ganze Welt. „Die EU unterstützt diese wichtige Arbeit voll und ganz.“
Für seine Politik der harten Hand bekommt Markus Söder jetzt Gegenwind vom Weltärztepräsidenten - Frank Ulrich Montgomery sagt: „Bayern steht am schlechtesten da“. Die Heinsberg-Studie galt nach Veröffentlichung der Ergebnisse als Mutmacher - doch nun wird Kritik laut.
Donald Trump wird in der Corona-Krise zwar von seinem wichtigsten Berater bloßgestellt, könnte aber zum großen Gewinner der Situation aufsteigen. Doch nun bringt eine minutiöse Chronologie von Trumps Corona-Patzern den Präsidenten in Bedrängnis. Unterschiedliche Medien und auch der BND kommen zu dem Schluss, dass China zu Beginn der Corona-Pandemie wichtige Informationen zurückgehalten hat.
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